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VGKK schickt Integrationsstelle Inka in Konkurs

Dornbirn -  Inka, das Institut für interkulturelle Angelegenheiten, ist pleite. Die Krankenkasse fordert Beiträge ein. Selbst für Sabine Welte vom Kreditschutzverband von 1870 kam die Nachricht selten spröd und beinah überfallsartig: Am 9. Mai 2011 wurde über das Vermögen des Vereins „Inka – Institut für interkulturelle Angelegenheiten“ in der Dornbirner Bahnhofstraße das Konkursverfahren am Landesgericht Feldkirch eröffnet.

„Bis 22. Mai können sich Gläubiger melden.“ Bereits am 26. Mai sei die Prüfungstatsatzung bei Gericht anberaumt. Der Konkursantrag sei von dritter Seite gestellt worden. Mehr Informationen habe sie nicht. Auf Anfrage bestätigt Doris Klocker, dass die Vorarlberger Gebietskrankenkassa den Konkurs beantragt hat. Über die Höhe der Verbindlichkeiten gibt die VGKK keine Auskunft. Johannes Simma sagt nur: „Herr Attila Dincer muss eben wie jeder andere seinen Verpflichtungen nachkommen.“

Schillernde Persönlichkeiten

Nun sind die Dincers beileibe keine Unbekannten im Land. Attila Dincer ist seit Jahren in Sachen Integration unterwegs. Er beschreibt sich auf seiner eigenen Homepage selber als „Integrations- und Konfliktmanager, Dipl. Mediator, Dipl. Coach, akad. gepr. Polit- und Kulturbildner und -analytiker“. Sein Institut Inka will interkulturelle Brücken schlagen, seit acht Jahren bietet es Nachhilfe an.

Sein Bruder Adnan Dincer sitzt in der Arbeiterkammer und hat der Landes-ÖVP mit Ideen einer eigenen Migrantenfraktion schon mehrfach die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Was das mit dem Konkurs zu tun hat? Vordergründig nichts. Die GKK hat das Institut Inka geprüft. Inka hat pro Jahr 15 bis 20 Lehrerinnen für Nachhilfe beschäftigt.

Die leisteten laut Dincer eine Doppelstunde pro Woche und verdienten Honorare von 120 Euro pro Monat. „Nun stuft die VGKK die Honorarkräfte wie Angestellte ein und will für die Jahre von 2003 bis 2007 rund 47.000 Euro von mir.“ Dem nicht genug. Monatelang habe er mit der VGKK verhandelt. In dieser Zeit habe das Finanzamt Lohnsteueransprüche angemeldet.

„Und die Gemeinden wollen Kommunalsteuer.“ Dincer kann das alles nicht bezahlen. Eine Ratenzahlung wurde ihm laut eigenen Aussagen von der GKK nicht gewährt. Deshalb der Konkurs. Dincer zeigt sich ratlos. „Bund, Land und Gemeinden sind unsere Auftraggeber. Wir führen sogar EU-Projekte durch. Das könnten wir doch nicht, wenn wir nicht sauber wären.“ Er vermutet politische Ränke hinter der Geschichte. Mehrfach habe man ihm schon gedroht, dass ihm das politische Engagement seines Bruders Adnan noch schlecht bekommen werde. Wer ihn bedroht hat, wollte er noch nicht sagen. (VN)

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