Er hätte auch an Konsequenzen im BAWAG-Vorstand gedacht. Jede Veränderung im Vorstand wäre aber in der öffentlichen Diskussion gestanden. Beides hätte in weiterer Folge – wie 2006 geschehen – zum Verkauf der BAWAG geführt.
Verzetnitsch gab an, Wolfgang Flöttl nur einmal 1994 in New York getroffen zu haben, danach nicht mehr. Obwohl er Wohnungsnachbar von Walter Flöttl, dem Vater von Wolfgang Flöttl sei, habe er ihn dort nie gesehen.
Er sei von Flöttl senior mehrfach gebeten worden, seinen Sohn und dessen Tätigkeit kennenzulernen. Im März 1994, als er mit einer Gewerkschaftsdelegation in Kanada und den USA unterwegs war, habe es ein kurzes Treffen mit Wolfgang Flöttl in New York gegeben, an dem auch Henry Kissinger teilgenommen habe. Flöttl habe von seinem Unternehmen erzählt und erklärt, was auch in Österreich bekannt gewesen sei, nämlich dass er mit Währungen handle.
Warum er von diesem Treffen mit Flöttl bei seiner Befragung vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss nichts erwähnt hatte, beantwortete Verzetnitsch damit, dass er nicht dezidiert danach gefragt worden war.
Auf die Frage der Richterin, ob der ÖGB Schaden davongetragen habe, meinte Verzetnitsch, Faktum sei, dass durch den Refco-Fall automatisch ein Schaden eingetreten ist, und dass Kunden Geld aus der BAWAG geholt haben. Auch durch Medienberichte, wonach er und Weninger in die eigene Taschen gearbeitet hätten, sei ein Imageschaden entstanden. Auch die Äußerung des damaligen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel, wonach der Bank das Wasser bis zum Halse stehe, sei schädigend gewesen. Weiters sei der Verkauf der BAWAG-Anteile an der Nationalbank eine Show gewesen, die dem ÖGB ebenfalls geschadet habe.
Es sei richtig, dass er anfangs Bedenken dagegen hatte, dass Elsner in den Vorstand der Lotterien komme, so Verzetnitsch. Zugestimmt habe er, weil dies im Interesse der Bank gelegen sei. Auf den Einwand, dass er als ÖGB-Präsident keine Funktion in diesem Zusammenhang gehabt habe, meinte Verzetnitsch, eine Meinung darf man ja noch haben.
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