Das Forum Wohnungslosenhilfe führt jährlich eine Wohnungslosenerhebung durch, um einen aktuellen Überblick über die Trends und Entwicklungen der Wohnungslosigkeit in der Stadt Salzburg zu erhalten.
Die Zahl der Wohnungslosen 2009 sank im Vergleich zum Vorjahr um nur 0,25 Prozent und lag bei 812 Personen. Die Zahl der wohnungslosen EU-Bürger fiel dabei drastisch um 50 Prozent ab, während der Anteil der Migranten um 29 Prozent anstieg.
Rothbucher wies auf einen Anstieg von versteckter Wohnungslosigkeit hin, denn die Zahl derjenigen, die vorrübergehend bei Bekannten bzw. Freunden untergekommen sind, sei im Jahr 2009 um 14,6 Prozent auf 267 Menschen gestiegen. Besonders stark stieg der Anteil der Frauen in dieser Kategorie an.
Der Frauenanteil unter den Inländern lag, wie auch schon im Vorjahr, bei 25 Prozent. Dennoch gestalte sich die Situation von Frauen immer noch problematisch, so Petra Geschwendtner von der Soziale Arbeit GmbH. “Es gibt nach wie vor keine Angebote in Wohnungslosenhilfe, die geschlechtsspezifisch ausgerichtet sind”. Frauen in Wohnnotsituationen könnten deshalb nur unbefriedigend beraten und versorgt werden.
Es bedarf einer umfassenden Wohnungslosenhilfe, die es vermag auf die speziellen Bedarfs- und Problemlagen der Betroffenen einzugehen, so Rothbucher.
Robert Buggler von der Salzburger Armutskonferenz kritisierte weiter, die Unterstützung seitens des Sozialamtes für den Wohnungsbau klaffe im Gegensatz zur Preisentwicklung auf dem privaten Wohnungsbaumarkt immer weiter auseinander. Eine leistbare Wohnung zu finden sei für Salzburger also sehr schwer. Das Forum fordert deshalb eine Anpassung öffentlicher finanzieller Unterstützungssysteme an die realen Kostensteigerungen.
Im Rahmen der Wohnungslosenhilfe wurden verschiedene Projekte ins Leben gerufen, beispielsweise der Umbau der Notschlafstelle der Caritas, die um einen Frauentrakt erweitert wurde. Dennoch seien immer noch deutliche Lücken in der Wohnungsnotversorgung vorhanden, erklärte Buggler.
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