"Versteckte Tierquälerei" in Kälbermast in Österreich

Der Mastbetrieb werbe zwar mit artgerechter Haltung, tatsächlich würden die Kälber verdreckt und mit Durchfallkot beschmiert auf nackten Spaltböden gehalten. Etliche Tiere wiesen Hautanomalien auf und würden husten, berichtete der VGT in einer Presseaussendung am Mittwoch.
Dreckige Verhältnisse
Laut Homepage des Betriebes, der Gastronomie und Handel beliefert und dabei namhafte Referenzen anführt, leben in der Kälbermast rund 700 Tiere. Sie werden auf Vollspaltenboden in Buchten ohne Auslauf ins Freie gehalten. "Heller Durchfallkot klebt an der Flanke eines Kalbes, an anderen Stellen bedeckt er den Boden. Trockene und saubere Liegeflächen gibt es in vielen Buchten überhaupt nicht. In Videoaufnahmen ist immer wieder das Husten etlicher Kälber zu hören - das Leben auf und in den eigenen Fäkalien greift die Atemwege und Lungen der Kälbchen an", so der schockierende Bericht des Vereins.
Weiters prangert er die Werbung des Betriebs auf dessen Homepage an, wo es heißt: "Die Kälber werden in kleinen Gruppen gehalten, um ihrem Bedürfnis nach sozialem Kontakt nachzukommen. Denn ein gesundes, glückliches Kalb will kuscheln und spielen!" - "Die Kälber werden in Buchten mit 20 bis 30 Tieren gehalten. Platz zum Spielen ist da nicht - Beschäftigungsmaterial gibt es keines. Selbst ältere Kälber wurden beim Besaugen von Metallstangen dokumentiert - einem Ersatzverhalten aus Langeweile und Frust oder auch zur Befriedigung des Saugbedürfnisses nach der Trennung von der Mutter", hält der VGT vor.
Molkepulver statt Milch
Mit nur wenigen Wochen würden die Milchkälber von ihren Geburtsbetrieben zur Mastanlage transportiert. Statt Muttermilch würden sie Mischungen aus Emulgatoren, Mehlen und z.B. polnischem Molkepulver bekommen, statt frischem Gras und Heu eine gehäckselte Mischung aus Stroh und Schrot. Die Kälber würden von Milchkühen geboren, damit diese weiterhin Milch geben. Männliche Kälber landen in der Mast, wo die Jungtiere, bevor sie sechs Monate alt sind, getötet werden, so der VGT weiter.
"Erschüttert mich"
Sandy P. Peng, Vorarlberger Mitglied des VGT, zeigt sich schockiert über diese Verhältnisse: "Dass diese Kälber auch in Österreich in stinkende Hallen gesperrt werden, erschüttert mich. In diesem Betrieb findet versteckte Tierquälerei statt, die durch den Milchkonsum mit-ausgelöst wird. Darauf wollen wir aufmerksam machen!"
(VOL.AT)
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