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Verlieren verboten für Englands Team

Das englische Fußball-Nationalteam hat die Qualifikation für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz am Mittwoch selbst in der Hand. Schon ein Unentschieden würde reichen.

Bereits ein Remis gegen den fix qualifizierten Tabellenführer Kroatien würde reichen. Mit einem Sieg wären die Engländer sogar Gruppenerster in Pool E und bei der Endrunden-Auslosung am 2. Dezember in Luzern in Topf 2 gesetzt. Bei einer Niederlage in London würde anstelle der Briten wohl doch noch Russland (Gastspiel in Andorra) zur EM fahren.

England-Teamchef Steve McClaren ist sich dem Finalcharakter des Spiels daher bewusst. „Natürlich haben wir Druck. Jeder erwartet es von uns. Wir müssen den Job erledigen“, erklärte der 46-Jährige, der am Wochenende noch vor der Ablöse gestanden war. Durch den dramatischen Heimsieg Israels gegen Russland (2:1) erhielt McClaren aber eine Schonfrist und könnte sein Verlierer-Image am Mittwoch endgültig ablegen. „Jeder ist sich der großen Chance bewusst, die wir bekommen haben“, betonte der Teamchef.

England plagen vor dem Wembley-Showdown weiter Personalsorgen. Das Innenverteidiger-Duo John Terry/Rio Ferdinand fällt ebenso aus wie die Stürmer Wayne Rooney, Michael Owen und Emile Heskey. Nun steht auch die Fitness von Superstar David Beckham in Zweifel, der am Freitag im Testspiel gegen Österreich (1:0) per Eckball die Vorarbeit zum einzigen Treffer durch Peter Crouch geliefert hatte. Mangels Alternativen könnte Crouch gegen Kroatien vor einem Fünfer-Mittelfeld als einzige englische Spitze auflaufen.

„Wir werden auf Sieg spielen, aber das wichtigste ist, dass wir kein Tor bekommen. Dann sind wir durch“, begründete McClaren, der im Vergleich zum Österreich-Spiel zwischen den Pfosten wieder auf Tottenham-Keeper Paul Robinson setzen wird. Außerdem kehrt der zuletzt angeschlagene ManU-Mittelfeldspieler Owen Hargreaves ins Team zurück. „Wir haben viele Spieler, die dieser Aufgabe gewachsen sind. Unser Kader ist stark genug“, versicherte McClaren.

Dennoch waren die Engländer auf Schützenhilfe aus Israel angewiesen. Dieselbe erhoffen sich die Russen nun von Kroatien. „Ich erwarte mir, dass sie in Wembley alles geben. Mit der richtigen Einstellung können sie auch dort gewinnen“, meinte Russland-Teamchef Guus Hiddink. Ein russischer Milliardär hat einigen kroatischen Spielern für einen Sieg sogar Luxusautos in Aussicht gestellt. Ihre vergangenen drei Heimspiele in London haben die Engländer aber allesamt mit 3:0 gewonnen.

„In Wembley zu spielen ist Motivation genug. Für diese Spiele lebt man“, meinte Kroatien-Coach Slaven Bilic. Die Kroaten können praktisch in Bestbesetzung antreten – mit Salzburg-Mittelfeldspieler Niko Kovac sowie den England-Legionären Eduardo (Arsenal), Vedran Corluka (Manchester City) und Niko Kranjcar (Portsmouth). Letzterer sieht England unter Druck, weil Russland seine Hausaufgaben im Parallelspiel beim punktelosen Schlusslicht Andorra erledigen wird: „England verdient Respekt, aber wir wollen den Gruppensieg.“

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