Verletzte nach notfallmäßiger Landung einer Swiss-Maschine in Graz

Ein Besatzungsmitglied wurde schwer verletzt per Helikopter ins Spital gebracht. Der Flughafen Graz wurde wegen des Vorfalls geschlossen. Insgesamt wurden nach Angaben der Polizei neben den beiden Piloten und zwei Crewmitgliedern auch 13 Passagiere in Krankenhäuser gebracht.
Evakuierung mit Hilfe der Flughafen-Feuerwehr
Der Airbus A220-300 stand demnach kurz nach 22.00 Uhr noch immer auf der Piste. Allerdings war für den Abend des Montags kein Abflug bzw. Landung auf dem Flughafen Graz mehr geplant, sage die Sprecherin des Airports Doris Poelt auf Anfrage der APA. Der Flughafen in der steirischen Landeshauptstadt wurde am Abend über die außerplanmäßige Landung informiert. Der Flieger konnte sicher landen. Daraufhin wurde die Evakuierung durchgeführt, an der auch die Flughafen-Feuerwehr beteiligt war, so Poelt.
Die Maschine befand sich auf dem Weg von Bukarest nach Zürich. An Bord waren laut Mitteilung 74 Passagierinnen und Passagiere sowie fünf Mitglieder der Crew. Die betroffenen Personen wurden laut Sprecherin Poelt vom Kriseninterventionsteam des Flughafens Graz betreut und versorgt. Ein Passagier berichtete auf der Plattform X (früher Twitter), dass die Evakuierung "ruhig" und "professionell" ablief.
Ein Crewmitglied schwer verletzt
Ein Crew-Mitglied erlitt laut Mitteilung der LPD Steiermark schwere Verletzungen und muss intensivmedizinisch betreut werden, die weiteren Personen dürften nach ersten Erkenntnissen leicht verletzt worden sein.
Ein Team der Swiss bereitete sich am Montagabend vor, nach Graz zu reisen. Die Airline rief eine Taskforce ins Leben. Diese solle sich unter anderem um die Betreuung, die Unterbringung und den Weitertransport der Passagiere und der Besatzungsmitglieder kümmern, hieß es.
Warum genau es zu der Rauchentwicklung kam, war zunächst unklar. Man arbeite eng mit den Behörden in Österreich zusammen, um die Ursache des Vorfalls zu klären, betonte Swiss.
Beim betroffenen Flugzeug handelte es sich um einen Airbus A220 mit der Immatrikulation HB-JCD. Die Maschine ist Teil der Kurzstreckenflotte der Swiss und verfügt laut Website der Airline über 145 Sitzplätze.
Zwei Sonderflüge geplant
Die Swiss hat zwei Sonderflüge angekündigt: Ein Flug startet noch in der Nacht mit einem Care Team für Passagiere und Besatzung, Technikern und einem Unterstützungsteam für die Behörden vor Ort. Der zweite Sonderflug wird am Dienstag mit der Flugnummer LX7385 von Graz nach Zürich fliegen und alle Passagiere, die das wünschen, nach Zürich bringen. Der Flug wird um 09:45 Uhr in Graz starten und voraussichtlich um 11:00 Uhr in Zürich landen. In der Zwischenzeit sind alle Passagiere und die Crew in Hotels in Graz untergebracht.
Update 12:35 Uhr - Crewmitglied weiter auf Intensivstation
Nach der Notlandung einer Maschine der Fluglinie Swiss am Flughafen Graz hat sich ein schwer verletztes Besatzungsmitglied am Dienstag weiter auf der Intensivstation befunden. Auch ein weiteres Crewmitglied lag noch in einem Grazer Krankenhaus, berichtete die Fluglinie in einer Stellungnahme zu dem Vorfall am Montagabend. Demnach hätten alle hospitalisierten Passagiere das Spital inzwischen verlassen können. Die Angehörigen würden vor Ort durch die Swiss betreut.
Diskussion um fehlende Sauerstoffmasken
Das Luftfahrt-Fachportal Austrian Wings nahm in einer Aussendung auf aktuelle Diskussionen in sozialen Medien Bezug, warum Sauerstoffmasken unter den Passagieren bei dem Swiss-Flug nicht aktiviert worden waren. So seien die Masken nur für einen plötzlichen Kabinendruckabfall ausgelegt und eine Verwendung bei Rauch in der Kabine wäre kontraproduktiv. Die Sauerstoffmasken würden Mund und Nase nicht hermetisch abdecken, auch Umgebungsluft würde miteingeatmet. Rauchgase könnten so unbewusst besonders tief in die Lungen gelangen. Ist der Rauch an Bord durch einen Brand entstanden, könnte die Sauerstoffzufuhr als Brandbeschleuniger dienen und das Feuer weiter anfachen, so Austrian Wings weiter.
(APA/sda)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.