AA

Verkehr lösen, Gewinn teilen: Das führt zum Schotter

Zwischen dem Sauwinkel und dem Götzner Hof sollen innerhalb von 25 Jahren knapp drei Millionen Tonnen Kies abgebaut werden.
Zwischen dem Sauwinkel und dem Götzner Hof sollen innerhalb von 25 Jahren knapp drei Millionen Tonnen Kies abgebaut werden. ©Christof Egle
Geplanter Kiesabbau beim Altacher Sauwinkel braucht Verkehrskonzept.


Altach. Es ist ein großes Projekt, das die Grundbesitzer, die Marktgemeinde Götzis und die Standortgemeinde Altach, im Bereich zwischen Sauwinkel und dem Götzner Hof planen: Über einen Zeitraum von 25 Jahren sollen hier 2,85 Millionen Tonnen (1,5 Millionen Kubikmeter) Kies abgebaut werden. Und sobald das erste von drei Erschließungsfeldern ausgeschaufelt ist, beginnt die Einlagerung von Bauschutt und ähnlichen Materialien. Die läuft dann ähnlich lange – das Projekt ist also für etwa 35 Jahre ausgelegt (die VN-Heimat hat berichtet). Im Gegensatz zu anderen Plänen, etwa einem Projekt zur Erweiterung oder gar Neuerschließung im Bereich Paspels in Rankweil, ist man in Altach schon weit. Die Bauverhandlung der BH Feldkirch hat bereits stattgefunden. Der Altacher Bürgermeister Gottfried Brändle meinte dazu, dass es nur wenig Einwände gegeben hat. Er will, sobald alle Gutachten vorliegen, die Gemeindevertretung mit der Abstimmung betrauen. Dort sitzen – bei der grünen Bürgerliste Altach – auch einige Proponenten einer Bürgerinitiative, die dem Projekt kritisch gegenübersteht.

Verkehr als Knackpunkt

„Viele Themen der Bürgerinitiative sind auch unsere Themen“, erklärt Brändle. Vor allem sei es notwendig, eine schlüssige Lösung für den Verkehr zu finden. Das sei auch im Verkehrskonzept der Gemeinde, das derzeit erarbeitet wird, ein wichtiges Thema. „Aktuell würde sich erst einmal wenig ändern“, sagt er. Die Lizenz beim bestehenden Baggerloch läuft aus, es würde lediglich ein neues, wenn auch größeres Abbaugebiet dazukommen. In zehn Jahren aber, wenn die Einlagerung von Material beginnt, käme es zu einer Verdoppelung. Brändle bringt eine alte Idee ins Spiel: eine Autobahnauffahrt in Kombination mit der Raststätte Hohenems. Er glaubt, dass die Chancen jetzt gut sind. Denn seit der Rohstoffstudie des Landes von 2018 ist klar, dass die regionale Rohstoffversorgung im Land ein öffentliches Interesse darstelle. Und das braucht es, um einen Autobahnanschluss zu bekommen. Auch das erhöhte Verkehrsaufkommen für die Einlagerung würde hier helfen.

Kostenschlüssel mit Götzis

Bei so viel Kies geht es auch um eine Menge Geld: 30 bis 35 Millionen Euro Gewinn sollten sich nach Schätzung Brändles ausgehen. Das Grundstück gehört allerdings der Marktgemeinde Götzis. Um die Verteilung der Einnahmen wird derzeit verhandelt. „Bei uns geht es um mehr als nackte Zahlen“, betont der Götzner Bürgermeister Christian Loacker. Als Kommune müsse man auch andere Dinge im Auge behalten. So sei es für Götzis entscheidend, dass der Landwirt des anliegenden Götzner Hofs, ein Pächter der Marktgemeinde, Entschädigungen für den verlorenen Grund bekommt und dass am Ende des Projekts der Boden besser sein müsse als jetzt. „Uns ist klar, dass viele Belastungen auf Altacher Gemeindegebiet erfolgen würden“, fährt Loacker fort. „Andererseits haben aber wir den Bodenschatz.“ Beide Gemeindechefs glauben aber, dass eine Lösung gefunden werden kann. Die soll vorliegen, bis der BH-Entscheid da ist.

VN-gms

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Altach
  • Verkehr lösen, Gewinn teilen: Das führt zum Schotter