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Vergessene und verdrängte Tragödie

Trügerische Idylle – wenige Monate, nachdem dieses Foto aufgenommen wurde, ermordete die Gestapo zwei der drei hier abgebildeten Polen
Trügerische Idylle – wenige Monate, nachdem dieses Foto aufgenommen wurde, ermordete die Gestapo zwei der drei hier abgebildeten Polen ©Eberle
„Bei einem Handgemenge mit einem unbekannten Täter kam im Juni 1944 ein Gendarm des Postens Bludenz, der sich auf einem nächtlichen `Verdunkelungskontrollgang´ befand, ums Leben.

Kriminalpolizie und Gestapo konzentrierten ihre Ermittlungen von Anfang an auf die in der Gegend lebenden Fremdarbeiter aus dem Osten. Zehn Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter er wurden in Isolationshaft genommen.“ Lokalhistoriker Richard Eberle aus Wolfurt hat diese Geschichte aufgegriffen und die überlieferten Informationen aufgearbeitet. „Einschüchterungen und durch Folter erpresste Aussagen führten in wenigen Wochen zu einem aus Sicht der Gestapo `ausreichenden´ Ermittlungsergebnis. Obwohl einheimische Zeugen sich vehement für die unschuldigen Zwangsarbeiter einsetzten, wurden drei polnische Männer folglich in das KZ Dachau verlegt und ohne Gerichtsverfahren von der SS exekutiert.“ Im Rahmen eines Vortrags am Donnerstag, 13. Oktober, um 20 Uhr im Nenzinger Wolfhaus berichtet Richard Eberle über diesen „Bludenzer Gendarmenmord und die Vergeltungsmorde der Gestapo an drei unschuldigen polnischen Zwangsarbeitern.“

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