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Verfolgungsjagd: Verdächtiger schweigt

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Nach der filmreifen Verfolgungsjagd durch Wien-Landstraße und die Innenstadt hat die Polizei noch am Sonntag die Identität von zwei der mutmaßlichen Einbrecher geklärt. Fünf Schüsse fielen, ein BMW gestoppt. Lesen Sie mehr...

Wie Oberst Roland Frühwirth von der Kriminaldirektion 1 der APA mitteilte, dürfte es sich bei dem Festgenommenen um den 1972 geborenen Georgier Zaza P. handeln. Der angeschossene Lenker des Fluchtwagens ist auch dessen Zulassungsbesitzer, der 1980 ebenfalls in Georgien geborene Dato N. Die Identität des dritten Verdächtigen war am Abend noch ungeklärt. Zaza P. schwieg bei den ersten Einvernahmen.

Das Trio hatte der Polizei zu Mittag eine wilde Jagd durch die Bezirke Landstraße und Innenstadt geliefert. Erst nach Abgabe von fünf Schüssen wurde der Fluchtwagen des Trios, ein BMW, gestoppt. Zwei der Verdächtigen – Dato N. und der noch nicht Identifizierte – wurden schwer verletzt, Zaza P. festgenommen. Ein Beamter der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) konnte sich nur durch einen Sprung auf die Motorhaube eines Streifenwagens retten.

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Die Polizei hatte mehrere Gebäude im so genannten Botschaftsviertel in Landstraße überwacht. Oberst Roland Frühwirth von der die Ermittlungen leitenden Kriminaldirektion 1 zur APA: „Immer wieder ist es dort zu Einbrüchen gekommen.“ Die Exekutive sollte Personen, die ihr auffielen, anhalten und kontrollieren. Kurz nach 12.00 Uhr kamen die zur Überwachung eingesetzten Beamten diesem Auftrag nach: Sie entdeckten an der Ecke Reisnerstraße-Strohgasse den BMW mit drei Insassen, der auf einen Georgier zugelassen war. Den Beamten kam der Wagen verdächtig vor. Sie verständigten einen Sektorstreifenwagen der WEGA, der die Personen in dem Auto perlustrieren sollte.

Doch der Lenker gab Gas, als die Polizisten den BMW aufhalten wollten. In wilder Verfolgungsjagd ging es teils gegen Einbahnen zunächst zum Heumarkt, wo die Beamten bei einer Tankstelle erneut versuchten, den Wagen zum Stoppen zu bringen. Doch die Verdächtigen rammten das Auto einer Frau, die jedoch unverletzt geblieben sein dürfte. In weiterer Folge ging es über den Ring zur Dominikanerbastei, wobei es zu weiteren Kollisionen mit anderen Fahrzeugen kam. Insgesamt verursachten die Verdächtigen vier Unfälle mit Sachschaden. Über den Kai fuhren die Täter an der Urania vorbei und bogen in die Vordere Zollamtsstraße – auf der falschen Richtungsfahrbahn – ein, wo der Lenker die Kontrolle über sein Auto verlor. Der BMW geriet ins Schleudern, worauf der Sektorwagen das Fluchtfahrzeug zu blockieren versuchte.

Einer der WEGA-Beamten stieg aus und wollte die Täter zum Aufgeben bewegen. Doch der Lenker gab erneut Gas und versuchte den Polizisten zu überfahren. Dieser rettete sich in letzter Sekunde auf die Motorhaube des Einsatzfahrzeugs. Die Verdächtigen brausten davon, der Uniformierte gab fünf Schüsse auf den Wagen ab und traf zwei der mutmaßlichen Einbrecher. Das brachte das Auto schließlich zum Stehen, die Kriminellen gaben auf.

Die beiden Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Es bestand nach Angaben der Rettung keine Lebensgefahr. Dato N. wurde im Bereich der Lendenwirbel getroffen. Der Dritte erlitt einen Streifschuss in der Schulter sowie einen Steckschuss im Steißbein. Im Kofferraum des BMW entdeckten die Fahnder Einbruchswerkzeug, unter anderem massive Schraubenzieher. Neben dem Verdacht des Einbruchs ermittelte die Polizei auch wegen Mitgliedschaft bei einer kriminellen Vereinigung. Die Insassen wurden bisher nicht verurteilt, waren der Exekutive aber nicht unbekannt.

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