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"Vereine im Fokus": Tradition und Moderne

Nachwuchsarbeit wird bei den Wolfurter Schützen groß geschrieben.
Nachwuchsarbeit wird bei den Wolfurter Schützen groß geschrieben. ©Daniela Lais
Wolfurter Schützen

Modernste Anlage und motivierter Nachwuchs bei Wolfurter Schützen.

Wolfurt. Nicht ohne Stolz erklärt Luftgewehrsportleiter Werner Böhler die vor drei Jahren erbaute Meyton Anlage im Wolfurter Schützenheim: “In nur zwei Stunden ist der Umbau von Kleinkaliber auf Luftgewehr bewerkstelligt. Es ist die modernste Anlage in ganz Österreich.” In einem Messrahmen mit Lichtstrahlen wird das Ergebnis ergründet, das schließlich in der elektronischen Trefferanzeige aufscheint. Die Vorarlberger Vereine reißen sich darum, die Wettkämpfe im Wolfurter Schützenheim auszurichten. Und auch der Nachwuchs wird von der modernen Anlage gelockt. 120 Mitglieder zählt die Union Schützengilde Wolfurt, davon sind 35 Schützen aktiv, zehn weitere sind die Nachwuchshoffnung des Vereins.

Wichtigste Eigenschaft: Konzentration

Die jüngsten Schützen sind gerade einmal zwölf Jahre. Um sie und die anderen Jungschützen kümmert sich neben Böhler auch Jugendbetreuer Roland Matt. Sein Vater Ferdl war zusammen mit Hubert Flatz maßgeblich daran beteiligt, dass die Wolfurter Schützen 1975 den Schießstand an der Ach errichten konnten. Den Enthusiasmus vom Vater hat Roland Matt geerbt und so wird den Jungschützen jede Menge geboten, um sie auch neben dem Training bei Laune zu halten. Regelmäßig stehen Wanderungen, Kegeln, Billard oder Übernachtungen im Schützenheim auf dem Programm. Was sich nach jeder Menge Spaß anhört, ist aber auch harte Arbeit. “Natürlich machen wir Ausflüge, aber im Vordergrund steht das Training, das zwei Mal pro Woche stattfindet”, erklärt Böhler. Dann ist jedes Mal Konzentration gefragt, eine der wichtigsten Eigenschaften im Schießsport.

Mädchen sind ehrgeiziger

Dass man mit der Zeit automatisch ruhiger wird, weil man in sich gehen muss, sieht Böhler als klaren Vorteil. Auch, kämpft man beim Schießen immer mit sich selbst und nicht gegen andere. Man trägt ganz alleine dafür Verantwortung, was man erreicht. Und genau das reizt viele junge Leute an diesem Sport. Allerdings sind die männlichen Jugendlichen dabei stark in der Überzahl. “Wir haben nur ein Mädchen bei den Jungschützen, dabei sind die Mädchen in den meisten Fällen sogar besser und gehen mit viel mehr Ehrgeiz an den Sport heran”, weiß Böhler aus Erfahrung. Ein halbes Jahr mit regelmäßigem Training kann bereits den Weg zu den ersten Wettkämpfen ebnen. “Mit ein bisschen Talent, klappt es manchmal schon eher”, so Böhler.

“Alt-Wolfurt”

Und ganz zum Schluss verweist der Luftgewehrsportleiter noch nach oben. Neben der Nachwuchsarbeit und dem frischen Wind, darf die Tradition im Schießstand an der Ach nicht vergessen werden. An der Wand hängen Tafel um Tafel mit handgemalten Bildern von abgerissenen Wolfurter Gebäuden. “Das sind unsere Alt-Wolfurt Scheiben, die den Namen des Schützen tragen, der bei der Luftgewehr Vereinsmeisterschaft jährlich den letzten besten Schuss geliefert hat. So erinnern wir an alte Gebäude und machen unsere eigene Geschichte sichtbar”, erklärt Böhler. Geschichte, die in Wolfurt nicht vergessen wird, trotz moderner Anlage und frischer Nachwuchsarbeit. Die perfekte Symbiose aus Tradition und Moderne. LAI
Info: Interessierte Jugendliche ab 12 Jahre können sich auf der Homepage des Vereins http://www.usg-wolfurt.at/ informieren und anmelden.

“Vereine im Fokus” – die Zahlen:

2 Mal pro Woche trainieren die Jungschützen für ein- bis eineinhalb Stunden
20.000 Euro hat der Umbau zur Meyton Anlage gekostet. Viele Stunden wurden in Eigenleistung erbracht
2005 hat das Hochwasser den Schießstand im Keller zerstört
1891 wurde die erste und somit älteste Scheibe “Alt-Wolfurt” an die Wand gehängt

“Vereine im Fokus” – Umfrage: Wie bist du zu den Wolfurter Schützen gekommen?

Ich bin seit drei Jahren mit dabei und wurde durch meinen Uropa, Opa, Mama und Papa, die alle Schützen sind, motiviert. Mit einem Schulkollegen und dem Papa bin ich dann zum ersten Mal zum Probetraining gekommen und habe mich angemeldet.
(Jakob Erne, 14 Jahre)

Ich bin das einzige Mädchen hier und vor zweieinhalb Jahren zum Verein gekommen. Eigentlich wollte mein Bruder schießen und mich hat es anfänglich nicht interessiert. Dann hat es mich aber begeistert und ich habe mittlerweile schon an drei Staatsmeisterschaften teilgenommen.
(Hanna Köb, 14 Jahre)

Seit einem Jahr bin ich hier und habe den Verein durch den Tag der offenen Tür kennen gelernt. Mein Bruder war schon mit dabei uns so bin ich schließlich auch zu den Schützen. In diesem Jahr nehme ich auch an meinem ersten Wettkampf teil.
(Cornelius Forster, 12 Jahre)

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