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Verdienter Sieg für Südkorea

Das südkoreanische Fußball-Nationalteam hat WM-Neuling Togo am Dienstag im Auftaktspiel der Gruppe G nach einem 0:1-Halbzeitrückstand noch mit 2:1 besiegt.   Pfister wird Togo weiter betreuen

Südkorea ist mit einem knappen, letztlich aber verdienten 2:1-(0:1)-Sieg in die Fußball-WM in Deutschland gestartet. Der Weltmeisterschafts-Vierte von 2002 drehte am Dienstag in Frankfurt nach nervöser Anfangsphase einen 0:1-Pausen-Rückstand gegen Togo um und fuhr die ersten drei Punkte in Gruppe G ein. Das entscheidende Tor gelang Nationalheld Ahn Jung-Hwan, der Südkorea schon vor vier Jahren jubeln ließ. Damit hat auch der vierte von fünf afrikanischen Teams sein Auftaktspiel verloren.

Das Spiel stand für Togo unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen. Erst Stunden vor dem Anpfiff in Frankfurt am Main war die Rückkehr von Teamchef Otto Pfister auch Gewissheit. In der Früh hatten Verbandssprecher noch gerätselt, ob der Deutsche tatsächlich gegen Südkorea auf der Bank sitzen würde. Da passte es auch gut ins Bild, dass die 48.000 Zuschauer im ausverkauften Frankfurter Stadion an Stelle der togolesischen Hymne ein zweites Mal die südkoreanische zu hören bekamen. Wie das Trainerchaos im Lager Togos wurde aber auch dieser Fauxpas korrigiert.

Allen Turbulenzen zum Trotz erwischte der WM-Debütant aber den besseren Start, schuldete dies aber auch dem hypernervös agierenden Favoriten. Beim Vierten der WM 2002 lief nichts zusammen. Fehlpässe unterbanden nicht nur das eigene Kombinationsspiel, sondern auch das bei koreanischen Angriffen schon traditionelle Gekreische der asiatischen Fans.

Jubeln durfte dagegen die togolesische Abordnung auf den Rängen. In der 31. Minute erzielte Mohamed Kader nach einem weiten Zuspiel von Jean-Paul Abalo die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung der Togolesen in einem insgesamt aber sehr schwachem Spiel. Bereits nach 11 Minuten hatte Kader nach einer Kopie der Aktion zum 1:0 die Führung der Afrikaner am Fuß, verfehlte allerdings das Tor. Yao Junior Senaya verpasste mit einem Freistoß aus 20 Metern das 2:0 nur knapp (42.).

Die Pause markierte aber gleichsam die Zäsur in diesem Spiel. Denn schon zu Beginn der zweiten Hälfte legten die Südkoreaner einen Zahn zu und wurden schon nach wenigen Minuten dafür doppelt belohnt. Nach einem Foul am durchgebrochenen Park Ji-Sung sah der schon vor dem Seitenwechsel verwarnte Abalo Gelb-Rot, den anschließenden Freistoß versenkte Lee Chu-Soo unter Mithilfe des togolesischen Schlussmanns Kossi Agassa (54.).

Zwei guten Schussmöglichkeiten durch den agilen, aber ineffizienten Moustapha Salifou (63., 65.) folgte in der 72. Minute das entscheidende Tor. Und wieder war es Koreas Ahn Jung-Hwan, der erst zur Pause eingewechselt worden war. Der Duisburg-Stürmer war mit dem Golden Goal in der 101. Minute im Viertelfinale 2002 gegen Italien zum Volksheld avanciert.

Die auf zehn Mann reduzierten Togolesen hatten nach dem 1:2 keine Argumente mehr und waren wohl auch körperlich nicht mehr in der Lage dagegenzuhalten. Um eine bessere Fernsehübertagung zu gewährleisten, hatten die WM-Organisatoren das Dach im Frankfurter Stadion trotz heißer Temperaturen schließen lassen. Dementsprechend „stand“ die Luft im Oval.

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