Die Messung von drei bestimmten Proteinen im Liquor (Anm.: Flüssigkeit) des Rückenmarks erlaube unter anderem eine Differenzierung von Alzheimer von einigen anderen dementiellen Erkrankungen.
Im Rahmen einer kürzlich publizierten Studie wurden Patienten mit unterschiedlichen Demenzformen, mit schweren Depressionen und Personen ohne neuropsychiatrische Erkrankungen verglichen, erklärte Christian Humpel, Leiter des Labors für Experimentelle Alzheimer Forschung der Medizinischen Universität Innsbruck, der APA. Mit Hilfe einer Lumbalpunktion wurde Rückenmarkflüssigkeit gewonnen. Aus dieser wurden drei Biomarker bestimmt, die bei Alzheimer-Patienten besondere Veränderungen aufweisen. Voruntersuchungen aus anderen Staaten lagen dazu bereits vor.
Der Biomarker Beta-Amyloid-42 war bei Patienten mit Alzheimer-Demenz signifikant reduziert. Das Protein Tau und das phosphorylierte Phospho-Tau-181 waren hingegen signifikant erhöht. Das Verhältnis des Phospho-Tau-181 zu Beta-Amyloid-42 erlaubte zudem eine hochsignifikante Differenzierung der Alzheimer-Demenz von den anderen diagnostischen Gruppen, erklärte Humpel.
Seit Jänner dieses Jahres sei die genannte Diagnostik in die Analytik dementieller Erkrankungen an der Innsbrucker Klinik aufgenommen worden. An 40 Patienten sei diese bereits routinemäßig durchgeführt worden. Neben der Analyse von biochemischen Markern würden relativ teure bildgebende Verfahren und eher zeitaufwendige neuropsychologische Tests zur Diagnostik verwendet, sagte Humpel.
Ein Ziel der weiteren Alzheimer-Forschung müsse die Suche nach noch spezifischeren Markern im Liquor sowie nach Blutmarkern sein. Die Entnahme von Liquor stelle für manche Patienten eine gewisse Hemmschwelle dar, obwohl sie von einem routinierten Arzt schmerzfrei und problemlos durchgeführt werden könne, sagte Humpel.
Von großer Bedeutung sei auch die Verbesserung der therapeutischen Maßnahmen, da bisher nur eine Verzögerung des Fortschreitens, aber keine Heilung der Alzheimer-Demenz möglich sei. Als sein weiteres Forschungsziel nannte Humpel daher die Entwicklung von Zellen, welche die Bluthirnschranke passieren können. Mit deren Hilfe könnte man versuchen, einen bestimmten Wachstumsfaktor ins Gehirn einzuschleusen. Dieser dürfte bestimmte Nervenzellen, welche einen für die Erinnerung wichtigen Botenstoff bilden, vor dem Zelltod schützen, erklärte Humpel.
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