Selbst ein Temperaturanstieg um nur zwei Grad Celsius würde den Tieren in Afrika sehr stark zusetzen, kommen Forscher der Universitäten Bournemouth, Roehampton und Oxford im Fachmagazin Animal Behaviour zum Schluss.
Im Vergleich dazu würde ein solcher Temperaturanstieg den Primaten in Südamerika keine Überlebensprobleme bereiten. Sie würden erst ab einem Anstieg von rund vier Grad Celsius in Bedrängnis kommen, da passende Lebensräume immer stärker fragmentiert würden. Kleine abgeschiedene Populationen sind mehr gefährdet, auszusterben.
Ruhezeiten als Schlüsselfaktor
Die Vorhersagen basieren auf Analysen der ökologischen Bedingungen, die bestimmen wie lange Tiere etwa brauchen, um sich auszuruhen. Die Forscher haben entdeckt, dass Tiere, die länger brauchen, um sich auszuruhen auch weniger Zeit haben, um sich auf Nahrungssuche zu begeben und soziale Bindungen einzugehen. Obwohl Primaten Fähigkeiten haben, sich vor der Sonnenhitze zu schützen, suchen sie nach Rastplätzen, wenn es zu heiß wird.
Die Ruhezeit wird von verschiedenen Faktoren bestimmt: Dem prozentuellen Anteil von Blättern in der Nahrung, Temperaturschwankungen sowie der mittleren Jahrestemperatur. Wenn diese drei Effekte zusammenspielen, kommen die Tiere nicht mehr zurecht und Populationen sterben aus. Das Problem bei den afrikanischen Primaten ist ihr geografisch sehr begrenztes Habitat in der Äquatornähe. Das gilt nicht für die Früchtefresser wie etwa Paviane oder Meerkatzen, die einen wesentlich größeren Lebensraum besiedeln.
Überraschende Ergebnisse
Anders verhält es sich mit der Unterscheidung von blätter- und früchtefressenden Primaten in Südamerika. Das ist auch der Grund, warum diese Arten weniger gefährdet sind. Die Ursache dafür liegt wahrscheinlich in der speziellen ökologischen Adaptierung an anspruchsvolle Habitate der Alten-Welt-Affen Afrikas.
“Die Überlegung, dass die Ruhezeit der Tiere zum Schlüsselfaktor für ihr Überleben wird, ist bisher nicht bekannt gewesen”, meint Studien-Hauptautorin Amanda Korstjens von der Bournemouth University. Die Studie mache allerdings deutlich, dass die Zeit zur Nahrungssuche und zur Sozialisation eine wesentliche Rolle in Zusammenhang mit der Klimaerwärmung spielt.
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