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Wenn Fossilien Laufen lernen

©Reuters
Wissenschaftler der Berliner Humboldt Universität und der Eidgenössischen Technische Hochschule Lausanne haben einen Roboter gebaut, mit dem sie die Gangart ausgestorbener Tiere rekonstruieren wollen.

Von vielen ausgestorbenen Tieren weiß man heute durch Fossilienfunde einigermaßen gut, wie sie aussahen oder was sie fraßen. Weitgehend unklar ist oft allerdings, wie sich diese Tiere vor Jahrmillionen bewegten. Wissenschaftler der Berliner Humboldt Universität und der Eidgenössischen Technische Hochschule Lausanne haben einen Roboter gebaut, mit dem sie die Gangart experimentell rekonstruieren wollen.

“Orobates pabsti ist ein ausgestorbenes Tier, das vor 300 Millionen Jahren existierte. Wir haben einen Roboter auf Basis seiner Fossilien gebaut, um diese Frage zu lösen. Wir haben dann mit ihm gearbeitet, um die Dynamik der Fortbewegung zu verstehen.”

Die Wissenschaftler fütterten den Roboter mit Hunderten unterschiedlichen Gangarten und maßen Energieverbrauch, Stabilität und wie sehr die Bewegungen in die ebenfalls versteinerte Fußabdrücke passten. Am Ende kam ein Gang heraus, der dem eines Kaimans ähnelt.

“Wenn wir unsere Technik auf noch lebende Tiere anwenden, etwa auf einen Salamander oder den Kaiman, konnten wir die Bewegungen vorhersagen, die das moderne Tier auch verwendet. Das war natürlich sehr aufregend, weil es die gesamte Methodik wirklich bestätigt.”

Die Forscher glauben, dass ihre Methode auch zur Untersuchung anderer wichtiger der Übergangsphasen der Evolution geeignet ist, etwa der Herkunft der ersten fliegenden Tiere oder dem Gallopp bei Säugetieren.

(Reuters)

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