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VCÖ: Private kaufen immer weniger Diesel-Fahrzeuge

Diesel-Anteil an Neuwagen-Käufen in Vorarlberg 2013 bei 44,3 Prozent.
Diesel-Anteil an Neuwagen-Käufen in Vorarlberg 2013 bei 44,3 Prozent. ©APA (Themenbild)
Bregenz, Wien - Der Dieselboom bei den privaten Autokäufern ist vorbei, die Zahl der gekauften Diesel-Pkw hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast halbiert. Der Bundesländer-Vergleich zeigt: Nach Wien werden in Vorarlberg am wenigsten Diesel-Fahrzeuge angeschafft.
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Das berichtet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Montag. Für die Luftqualität sei dies positiv. Kontraproduktiv für den Klimaschutz ist für den VCÖ die Steuerbegünstigung von Diesel.

Neuwagen-Käufe: Diesel-Anteil bei 47 Prozent

2013 wurden 59.913 Diesel-Pkw gekauft, im Jahr 2004 waren es noch 107.820. Der Anteil der Dieselautos an den Neuwagenkäufen sank von 62,9 Prozent im Jahr 2004 auf 47,1 Prozent 2013. Die privaten Haushalte kaufen bereits seit 2007 weniger neue Dieselautos als Benziner. “Der Dieselboom ist bei den privaten Neuwagenkäufen vorbei”, so VCÖ-Experte Markus Gansterer in der heutigen Pressemitteilung.

Zweitniedrigster Anteil in Vorarlberg

Im Bundesländer-Vergleich den niedrigsten Anteil an Diesel-Pkw gebe es in Wien (41,6 Prozent), gefolgt von Vorarlberg (44,3 Prozent) und Oberösterreich (46,1 Prozent). Am höchsten sei er in Tirol mit 51,1 Prozent.

VCÖ: Erfreulich für die Luftqualität

Erfreulich sei der sinkende Diesel-Absatz auch für Österreichs Luftqualität, denn “Dieselabgase dürfen laut Grenzwerten etwa drei Mal soviele Stickoxide emittieren wie Benzin-Pkw”.

Steuerbegünstigung “kontraproduktiv”

Die Steuerbegünstigung für Diesel – die Mineralölsteuer sei pro Liter um 8,5 Cent niedriger als für Benzin – sei auch aus Klimaschutzsicht kontraproduktiv. Bei der Verbrennung von einem Liter Diesel entstehe um rund 13 Prozent mehr CO2 als bei der Verbrennung von Benzin.

NoVA-Reform: Keine höhere Abgabe mehr

Gerechtfertigt sei eine Abschaffung der Diesel-Steuerbegünstigung auch aufgrund der NoVA-Reform, so der VCÖ. Aktuell sei die Normverbrauchsabgabe für Diesel-Pkw höher als für Benziner. Diese Differenzierung werde durch die Reform nun abgeschafft.

Österreich, der “Diesel-Diskonter”

Im Preisvergleich mit den Nachbarländern sei Österreich bei Diesel ein “Diskonter”, wie eine VCÖ-Analyse zeige. In Italien koste ein Liter Diesel um 32 Cent mehr als in Österreich, in der Schweiz um 16 Cent, in Ungarn um 7 Cent, in Slowenien, Slowakei und Deutschland um jeweils 4 Cent und in Tschechien 1 Cent mehr als in Österreich. “Die Folge des niedrigen Dieselpreises: Transit-Lkw fahren lieber über Österreich und verschlechtern mit ihrem Tanktourismus Österreichs Klimabilanz”, so Gansterer.

(APA/red)

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