VCÖ-Kritik an Verdreifachung von Pendlereuro

Der Pendlereuro, ein jährlicher steuerlicher Absetzbetrag, soll auf sechs Euro pro Kilometer erhöht werden, um den Wegfall des Klimabonus auszugleichen. Die Berechnung basiert auf der Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz. Der VCÖ kritisiert, dass dies kein adäquater Ersatz für den Klimabonus sei, da etwa ein Drittel der CO2-Emissionen privater Haushalte durch das Heizen entstehen und damit Einnahmen aus der CO2-Steuer generiert werden.
VCÖ kritisiert soziale Unausgewogenheit von Pendlereuro-Verdreifachung
"Während die 20 Prozent mit dem niedrigsten Einkommen davon 20 Millionen Euro erhalten werden, bekommen die 20 Prozent mit dem höchsten Einkommen mit 250 Millionen Euro mehr als zwölfmal so viel", bemängelte die Mobilitätsorganisation in einer Pressemitteilung. Die bereits zuvor offene Schere zwischen Gering- und Großverdienern gehe mit der Verdreifachung des Pendlereuros noch weiter auseinander, so VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Die Organisation regt Einsparungen bei Pendelförderungen für wohlhabende Haushalte an, das Geld soll stattdessen in den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs investiert werden. Die Bevölkerung könne so "aus ihrer Autoabhängigkeit befreit" werden.
Auch das Pendlerpauschale weise Schwächen auf. Besserverdiener könnten für den gleichen Arbeitsweg mehr Pendlerpauschale geltend machen als Wenigverdiener, da es sich um einen Steuerfreibetrag handle. Der VCÖ schlägt vor, das kleine Pendlerpauschale in eine Sachleistung in Form eines regionalen Klimatickets umzuwandeln. Schließlich mangle es bei den Pendelförderungen an Anreizen, Öffis, Fahrräder oder Fahrgemeinschaften zu nutzen, betonte Schwendinger. Am Vortag hatten auch die Grünen das Pendlerpauschale als sozial ungerecht und umweltschädlich kritisiert.
(APA/Red)
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