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Van der Bellen lieferte 25.000 Unterstützungserklärungen ab

Van der Bellen sammelte in ganz Österreich rund 25.000 Unterstützungserklärungen.
Van der Bellen sammelte in ganz Österreich rund 25.000 Unterstützungserklärungen. ©Lukas Kafenda
Noch pünktlich vor Ende der Einreichfrist hat der amtierende Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Freitag rund 25.000 Unterstützungserklärungen für die BP-Wahl vorgelegt. Auch der Waldviertler Schuh-Fabrikant Heinrich Staudinger lieferte seinen Wahlvorschlag mit 9.085 Unterschriften ab.
Einreichfrist für Unterstützungen
Alle Kandidaten im Kurzportrait

Alexander Van der Bellen hat am letztmöglichen Tag rund 25.000 Unterstützungserklärungen für sein Wiederantreten bei der Bundespräsidentenwahl am 9. Oktober vorgelegt, mehr als alle anderen Kandidaten. Notwendig sind nur 6.000 Unterschriften.

Van der Bellen ist der aussichtsreichste Hofburg-Aspirant. Als sein Ziel formulierte nannte er das Erreichen der absoluten Mehrheit schon im ersten Wahlgang.

25.000 Unterstützungserklärungen "schon wirklich sehr schön"

Die Präsentation nahm der 78-jährige Volkswirt nicht beim Innenministerium, sondern vor seinem Amtssitz am Ballhausplatz vor. "Das Leben ist zu kurz, um schirche Bilder zu machen", begründete er die Ortswahl vor Journalisten, denn bei der Wahlbehörde gebe es zurzeit eine Baustelle. Er bedankte sich bei allen, die sich die Mühe gemacht hatten, für ihn zu unterschreiben. "Das ist schon wirklich sehr schön", sagte er, "damit beginnt der Wahlkampf nächste Woche."

Van der Bellen bereit für Wahlkampf zur BP-Wahl

Van der Bellen nannte Erfahrung, Unabhängigkeit und Stabilität als seine Stärken und versuchte sich in Wählermobilisierung. "Es ist keine g'mahte Wies'n", mahnte er, der Erfolg werde sehr von der Wahlbeteiligung abhängen. Erneut erklärte er, dass er sich keinen TV-Diskussionen mit seinen Gegnern stellen werde. "Nein, ich stoße mich schon am Wort Politduell", sagte er auf eine entsprechende Frage. Dann lud er mit seinen Unterstützern die Schachteln mit Unterstützungserklärungen für die Fotografen und Kameraleute aus, nur um sie für die Übergabe dann wieder in den Wahlkampf-Van zu hieven.

Staudinger lieferte 9.085 Unterstützungserklärungen ab

Der Waldviertler Schuh-Fabrikant Heinrich Staudinger hingegen pilgerte zur Bundeswahlbehörde nahe der Gasometer in Wien-Landstraße - und brachte seine Unterstützungserklärungen, begleitet von einigen Mitstreitern, im Leiterwagen mit, fröhlich umrahmt von Seifenblasen. Aus nah und fern seien ihm gezählte 9.085 Unterschriften zugeflogen, freute er sich - mit Dank für alle Unterstützer, die die "bürokratischen Hürden" überwunden haben. Im Wahlkampf will sich Staudinger lautstark für wenig debattierte Themen wie Armut, Klein- und Mittelbetriebe, Natur und Frieden einsetzen.

Staudinger war der letzte der Bewerber - zumindest von jenen mit offiziell bekannt gegebenem Termin -, der seinen Wahlvorschlag, die Unterstützungserklärungen und den ebenfalls zu leistenden Kostenbeitrag von 3.600 Euro in der Wahlbehörde deponierte.

Sieben Kandidaten bei Bundespräsidentenwahl 2022

Der Großteil der Kandidaten hatte die Unterschriften bereits im Vorfeld abgegeben. Geschafft haben die Hürde nach eigenen Angaben auch weitere fünf Kandidaten, der Stimmzettel dürfte mit sieben Bewerbern lange wie nie zuvor werden. Darauf stehen werden neben Ban der Bellen und Staudinger auch Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny (etwas mehr als 6.000 Unterschriften), der frühere FPÖ- und BZÖ-Politiker und jetzige Blogger Gerald Grosz (mehr als 9.000), der von der FPÖ nominierte Volksanwalt Walter Rosenkranz (18.500), MFG-Chef Michael Brunner (rund 15.000) sowie der Rechtsanwalt und Ex-"Krone"-Kolumnist Tassilo Wallentin 18.000 Unterschriften.

Wahlbehörde prüft nun Unterstützungserklärungen

Freitag und Samstag werden die Unterstützungserklärungen von der Wahlbehörde geprüft und gezählt. Kandidaten, die zu wenig haben, können um eine Nachfrist bis Dienstag ansuchen. Ob diese gewährt wird, entscheidet die Behörde am Samstagabend. Auch zahlreiche Privatpersonen und Vertreter kleinerer Initiativen haben versucht, auf den Stimmzettel zu kommen - von ihnen dürfte es voraussichtlich niemand schaffen.

(APA/Red)

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