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US-Zölle treffen Austro-Zulieferindustrie vor allem indirekt

Die Austro-Zulieferindustrie soll nicht "deutlich" von den US-Zöllen betroffen sein.
Die Austro-Zulieferindustrie soll nicht "deutlich" von den US-Zöllen betroffen sein. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
Die neuen US-Zölle auf Autos werden Österreichs Autozulieferindustrie voraussichtlich "nicht sehr deutlich treffen", so Dietmar Schäfer von der Wirtschaftskammer im Ö1-"Morgenjournal".

Austro-Betriebe aus der Zulieferindustrie sind hauptsächlich indirekt durch Exporte deutscher Autobauer betroffen, die bereits viel in den USA fertigen und vor allem im Luxussegment in die USA exportieren. Andere Branchenvertreter sehen die US-Zölle nicht so gelassen.

US-Zölle: Wifo-Chef rechnet mit negativen Folgen für Österreich

Angesichts der aktuellen Lage seien diese "besonders bedrohlich", so Hansjörg Tutner, Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Fahrzeugindustrie in der Wirtschaftskammer (WKÖ) am gestrigen Donnerstag. Auch Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr erwartet eine negative Auswirkung auf die heimische Produktion. Ex-Magna Vorstand Günther Apfalter verwies gegenüber dem Morgenjournal auf chinesische Hersteller, die sich als alternative Abnehmer für die heimische Zulieferindustrie anbieten würden. Die neue US-Regelung sieht Zölle in Höhe von 25 (bisher: 2,5) Prozent auf alle nicht in den USA gefertigten Autos vor. Trump zufolge wird die Maßnahme dazu führen, dass Autohersteller ihre Werke in den USA bauen. Trump hatte in der Vergangenheit die bestehenden EU-Zölle auf Kfz-Produkte kritisiert und eigene Zölle in Aussicht gestellt.

Uneinigkeit bei möglicher EU-Reaktion auf US-Zölle

Noch unklar ist, wie die EU auf die US-Zölle reagieren wird. Die Europäische Union (EU) müsse in Reaktion auf die US-Autozölle nun "die Drohungen wahr machen", etwa im Digitalbereich, so der Wirtschaftsforscher Felbermayr. "Wenn man nichts tut, dann macht man es den Zollkriegern weltweit sehr leicht." Beim ARBÖ befürchtet man hingegen vor allem eine weitere Verteuerung von Autos für die Verbraucherinnen und Verbraucher. "Eine weitere Verteuerung durch Zölle, die nun möglicherweise als Gegenmaßnahme auf Fahrzeuge aus amerikanischer Produktion eingehoben werden, ist daher im Sinne der Konsumenten abzulehnen", so ARBÖ-Generalsekretär Gerald Kumnig. Tutner aber auch Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) plädierten am Donnerstag für eine Verhandlungslösung in dem Handelsstreit. Doch auch Hattmannsdorfer schließt eine entschiedene Reaktion der EU nicht aus. "So ist die Einführung von Spezialabgaben auf große US-Plattformen - etwa Streamingdienste, Online-Marktplätze und Cloud-Anbieter - ein möglicher Ansatzpunkt, den man jetzt prüfen muss."

(APA/Red)

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