AA

Urteile gegen Jugendliche nach Raubüberfällen und Einbrüchen am Wiener Landesgericht

Nach Raubüberfällen und Einbrüchen wurde eine 14-Jährige in Wien verurteilt.
Nach Raubüberfällen und Einbrüchen wurde eine 14-Jährige in Wien verurteilt. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Am Wiener Landesgericht wurden fünf Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren wegen Raubüberfällen, Einbruchsdiebstählen in Autos und Sachbeschädigungen angeklagt. Alle Angeklagten gestanden die Taten. Vier erhielten teilbedingte Haftstrafen, während der fünfte Angeklagte eine bedingte Strafe bekam.

Das Landesgericht stimmte den Haftanträgen wegen Tatbegehungsgefahr zu. Einer der Beschuldigten, ein 16-Jähriger mit Vorstrafe wegen Raubes, ist seit elf Tagen volljährig. Die vier Jugendlichen sitzen seit Ende Mai in der Justizanstalt Josefstadt. Sie begingen die Straftaten teils mit einem strafunmündigen 13-Jährigen und anderen Jungen, gegen die separat ermittelt wird. Die Verbrechen fanden in Wien, Linz und Neusiedl am See statt.

Einbrüche "aus Langeweile"

Am 23. April 2025 hatte sich der seit kurzem 16-Jährige mit zwei weiteren Angeklagten und dem 13-Jährigen, der zu jung ist, um strafrechtlich verfolgt zu werden, ins Burgenland begeben. Er wollte seine Freundin besuchen. Diese hatte aber bis 15.00 Uhr Schule, so dass die Gruppe vor dem Schulgebäude herumlungerte und dann angeblich von gleichaltrigen Burgenländern beleidigt wurde. Das habe seinen Freunden "nicht gefallen, was die gesagt haben", schilderte der 16-Jährige einem Schöffensenat. Deswegen habe ein 14-Jähriger ein Messer gezogen und einem Burschen mit den Worten "Soll ich dich abstechen?" dessen Wertsachen abgenommen.

Am 28. März war der 16-Jährige dabei, als die Jugend-Gruppe im Bereich der Millennium City die Seitenscheiben mehrerer Pkw mit Nothämmern zertrümmerte. Man habe "sechs Autos kaputt gemacht", gestand der bereits Vorbestrafte: "Die hatten Bock, so was zu machen, weil ihnen langweilig war." Ihm sei es gar nicht darum gegangen, etwas aus den Autos zu entwenden. Er habe vielmehr "aus Wut" die Scheiben eingeschlagen, "weil die mir gesagt haben, ich hab' keine Eier".

Am 21. April wurde ein 14-Jähriger in einer Wiener S-Bahn-Garnitur von vier Angeklagten ausgeraubt. Als er gegen 11.30 Uhr die an ihn gerichtete Frage, ob er einen Euro habe, verneinte, wurde ihm ins Gesicht geschlagen und ein Messer gegen den Hals gehalten. Weil er kein Geld dabei hatte, musste er den Tätern seine Bankomat-Karte über- und den Code preisgeben. Damit hob die Gruppe wenig später an einem Automaten 100 Euro ab.

14-Jähriger: "Ich war damals unreif"

Einer der 14-Jährigen hatte ausschließlich Straftaten in Linz zu verantworten. Am 12. März hatte er einem Burschen dessen Basketball weggenommen und unter der Androhung, er werde diesen in die Donau schmeißen, zur Übergabe von zehn Euro gezwungen. Auf die Frage nach dem Warum erwiderte der 14-Jährige: "Ich weiß nicht, ich war damals unreif". Gemeinsam mit einem anderen, noch unmündigen Burschen hatte der 14-Jährige von seit Anfang Jänner 2025 bis März in einer Vielzahl von Fällen die Display-Scheiben von Fahrkarten-Automaten zertrümmert. "Aus Spaß", wie es auf die Frage nach dem Motiv bekanntgab. Der angerichtete Schaden machte laut Anklage 34.800 Euro aus.

(APA/Red)

  • VOL.AT
  • Wien Aktuell
  • Urteile gegen Jugendliche nach Raubüberfällen und Einbrüchen am Wiener Landesgericht