Urlaub bei Freunden: Österreich wirbt offensiv um deutsche Gäste

Das Tourismusministerium richtet sich mit einem offenen Brief in der deutschen "Bild"-Zeitung direkt an deutsche Staatsbürger: "Kommt nach Österreich und macht Urlaub bei Freunden."

Proteste gegen Tourismus auf Mallorca
In den vergangenen Wochen kam es auf Mallorca mehrfach zu Protestaktionen gegen ausländische Besucher. In der Kleinstadt Santanyí wurden Gebäude und Autos mit Parolen wie "Deutsche raus" und "Ausländische Käufer fahrt zur Hölle" beschmiert. Auch an Stränden sei es laut Medienberichten zu Anfeindungen gekommen. Hintergrund ist die wachsende Unzufriedenheit unter der lokalen Bevölkerung über steigende Immobilienpreise und Wohnraummangel, die mit dem Massentourismus in Verbindung gebracht werden.
Österreich setzt auf Gastfreundschaft
In einer bewussten Abgrenzung zu den Entwicklungen in Spanien setzt Österreich auf ein positives Signal. Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) spricht in ihrem Schreiben von einer engen Beziehung zwischen Deutschland und Österreich. "Österreich und Deutschland, das ist mehr als Nachbarschaft. Es ist eine Freundschaft. Eine, die man schmeckt, spürt und hört: Beim ,Griaß eich‘ in den Bergen, bei der ,Kaspressknödel-Suppe‘ auf der Hütte und beim Lächeln der Gastgeber", wird Zehetner zitiert.
Die Botschaft: Deutsche Urlauber seien nicht nur willkommen, sondern ein wichtiger Bestandteil der heimischen Tourismuswirtschaft. Österreich biete vielfältige Möglichkeiten – vom Wanderurlaub in den Alpen bis zum Kulturaufenthalt in Städten wie Wien, Salzburg oder Graz.
"Deutsche Gäste sind bei uns herzlich willkommen", so die Staatssekretärin weiter. Zugleich betont sie deren wirtschaftliche Bedeutung: Sie leisteten einen "wichtigen Beitrag zur touristischen Wertschöpfung".
Einladung mit politischem Unterton
Mit dem Schritt positioniert sich Österreich auch außenpolitisch: Während sich deutsche Politiker mit den Vorfällen auf Mallorca auseinandersetzen, versucht Wien, das touristische Potenzial der Situation zu nutzen – mit einer Einladung zu Schnitzel, Seen und "echter Herzlichkeit".
(VOL.AT)
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