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Urban Gardening: Bienen-Hotels zum Selbermachen

Bienenhotels lassen sich ganz leicht selber machen.
Bienenhotels lassen sich ganz leicht selber machen. ©pixaaby.com
Bereits Mitte Februar werden die ersten Wildbienenarten aktiv. Höchste Zeit, für die kommende Brutsaison der Wildbienen passende Nisthilfen zu basteln. Denn nicht immer sind die Bienenhotels im Handel optimal.

Nisthilfen für Wildbienen werden im Handel in verschiedensten Ausführungen angeboten oder werden mit Bauanleitungen selbst hergestellt. Die angebotenen Modelle sind aber nicht immer geeignet und werden daher von Wildbienen nicht angenommen. Bei Nisthilfen ist es wichtig, sich an den natürlichen Lebensräumen der Wildbienen zu orientieren. "Beim Bau von Wildbienenhäusern sind die Verwendung der Ausgangsmaterialien und deren richtige Verarbeitung wichtig. Dann werden die Nisthilfen zahlreich besiedelt", erklärt Björn Schoas, Gartenexperte von "Die Umweltberatung".

Quartiere für verschiedene Bienenarten

Um möglichst viele verschiedene Wildbienenarten zu fördern, ist es notwendig, geeignete Quartiere anzubieten. Einige Wildbienenarten benötigen für die Eiablage Hohlräume wie Erdlöcher, dürre Pflanzenstängel, Mauerspalten oder Käferfraßgänge im Totholz. Richtig angelegte Nisthilfen können diese natürlichen Nistmöglichkeiten ergänzen. Wichtig: die Nisthilfe an einer regengeschützten und sonnenexponierten Stelle aufstellen oder -hängen, z.B. südseitig an Schuppen, Garage oder Hausmauer. Auch auf dem Balkon werden diese Nisthilfen gerne besiedelt. Sind die Öffnungen in der Nisthilfe verschlossen, bedeutet das, dass sie bewohnt sind.

Schilfhalme und Bambusröhrchen als Baumaterial

In hohlen Stängeln nisten Wildbienen gerne. Die Halme sollten ungefähr 15-20 cm lang sein. Das hintere Ende der Röhren muss verschlossen sein, daher Bambusröhrchen am besten hinter den Knoten durchsägen. Damit entsteht ein natürlicher Abschluss. Schilfhalme können mit einer scharfen Gartenschere abgeschnitten werden. Diese Halme können gebündelt in eine alte Weißblechdose oder einzeln in Löcher von Hohlziegeln gesteckt werden. Wichtig bei Schilf- und Bambusröhrchen ist, dass diese glatt abgeschnitten und nicht gequetscht werden und keine ausgefransten Enden haben. Daran würden sich die Wildbienen ihre empfindlichen Flügel verletzen.

Hartholzblöcke als Nisthölzer

Für Nisthölzer eignet sich gut abgelagertes, entrindetes Hartholz von Esche, Buche oder Eiche. Nadelholz ist nicht geeignet, weil dieses zu stark fasert. Hartholzblöcke werden immer im Längsholz angebohrt, nicht im Stirnholz, also nicht auf der Seite der Jahresringe. Die Löcher sollten 2 - 9 mm Durchmesser haben und 5 - 10 cm tief sein. Wichtig ist, auf eine gerade Bohrung zu achten und etwas Abstand zwischen den Löchern zu lassen. Den Holzblock nicht durchbohren, die Hinterseite muss immer verschlossen sein! Mit Schmirgelpapier werden auf der Vorderseite die Bohrlöcher geglättet und am Schluss das Sägemehl ausklopft.

Bienenhotel aus gebrannteg Ton

Mit unterschiedlich dicken Stricknadeln werden Nestgänge in feuchten Ton gestochen. Der Tonblock muss dabei komplett durchstoßen werden, um ein Wiederverschließen der Gänge beim Herausziehen der Nadeln zu vermeiden. Im Anschluss werden die Löcher auf der Rückseite mit Ton verschlossen. Nach dem Trocknen wird der Tonblock gebrannt. Im Handel bekommt man auch fertige Nisthilfen aus gebranntem Ton.

Futterstelle nebeneinander

Wildbienen werden optimal gefördert, wenn sie neben den Nisthilfen auch Futterquellen vorfinden. Blühende Nahrungspflanzen sollten von Frühling bis Herbst vorhanden sein, um ein durchgehendes Futterangebot für (Wild)Bienen zu gewährleisten.

(APA/red)

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