Er erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Von den Unwettern betroffen war vor allem die Obersteiermark, doch auch in anderen Landesteilen gab es Probleme. Besonders stark betroffen waren die Bezirke Murau und Liezen. In den Seitentälern um Oberwölz waren Samstagvormittag immer noch 50 bis 100 Menschen wegen kaputter Straßen eingeschlossen und teils ohne Strom.
Walter Horn, Sprecher der Feuerwehren im Bezirk Murau, schilderte der APA, dass noch vor Mitternacht die schweren Unwetter zu Hangrutschungen geführt hatten. Rund 200 Menschen entlang des Schöttlbaches mussten ihre Häuser vorübergehend verlassen, da das Wasser über die Ufer getreten war. Die meisten von ihnen konnten wenige Stunden später wieder zurück, als die Einsatzkräfte wegen des sinkenden Pegels leichte Entwarnung gaben. Drei bis vier Familien mussten aber laut Horn bei Verwandten übernachten.
Rund 225 Feuerwehrleute waren in den Nachtstunden im Raum Oberwölz im Einsatz, Samstagfrüh waren es noch etwa 100. Im Gegensatz zu 2011, als das Ortszentrum überschwemmt worden war, habe es diesmal vor allem die Seitentäler getroffen, erklärte Horn. Am Vormittag flog der Polizeihubschrauber, um zu sichten, wo nun die dringendsten Aufräumarbeiten zu machen sind. Einige Straßen wurden von Muren verschüttet, andere wurden zum Teil weggerissen.
Der Bereich Oberwölz wurde von den Behörden zum Katastrophengebiet erklärt und ein Krisenstab bestehend aus Feuerwehr, Katastrophenschutz, Polizei und Gemeindevertretung eingerichtet: “Mehrere Ortsteile sind durch Hangrutschungen und dergleichen von der Umwelt abgeschnitten”, hieß es. Notquartiere für Familie wurden eingerichtet. Verletzte gab es bisher keine.
In Liezen, dem flächenmäßig größten steirischen Bezirk, waren in der Nacht mehr als 600 Feuerwehrleute von 42 Wehren im Einsatz, schilderte Sprecher Christoph Schlüßlmayr. “Hot Spots” seien vor allem die Täler südlich der Enns gewesen: Die Kleinsölk, die Großsölk, das Walchental und das Donnersbachtal waren aufgrund mehrerer Murenabgänge über mehrere Stunden nicht über die Straßenwege erreichbar. In Großsölk im Ortsteil Fleiß, Höhe Stausee, verschüttete eine Mure die Sölkpaß-Landesstraße auf einer Länge von mehr als 100 Metern. Nachdem talauswärts ebenfalls Muren die Straße verschütteten, waren fünf Fahrzeuge dazwischen eingeschlossen. Die Insassen wurden von den Feuerwehrleuten über die Staumauer in Sicherheit gebracht. Mit schwerem Gerät wurden die Geröllmassen beseitigt.
Auch die Ennstal Bundesstraße (B320) wurde nördlich des Mitterbergs von Muren überschüttet. Samstagvormittag war die Bundesstraße aber wieder frei befahrbar, sagte Schlüßlmayr. Zu weiteren Murenabgängen kam es im Gemeindegebiet von Gröbming, Liezen, Pyhrn und Johnsbach. Über die Ufer getretene Bäche sorgten für überschwemmte Keller, die ausgepumpt wurden.
Im Raum Knittelfeld (Bezirk Murtal) waren rund 110 Feuerwehrleute nach den Unwettern im Einsatz: Überschwemmte Keller, Wohnungen und Unterführungen wurden leergepumpt sowie umgestürzte Bäume von den Straßen entfernt, sagte Bereichskommandant Erwin Grangl.
Auch in den Salzburger Gebirgsgauen haben am Freitagabend schwere Unwetter zu zahlreichen kleinräumigen Überschwemmungen und Murenabgängen geführt. Die Feuerwehren wurden im Pinzgau, Pongau und Lungau zu 72 Einsätzen gerufen, sagte Helmut Lugstein, Disponent in der Landes- und Warnzentrale des Landesfeuerwehrkommandos Salzburg am Samstag zur APA.
Die Großarler Landesstraße war im Bereich des Schiedgrabens wegen einer Überflutung mit Geröll und Schlamm einige Stunden gesperrt. Mit schweren Baumaschinen wurde die Straße geräumt und konnte kurz nach Mitternacht wieder befahren werden. In Neukirchen am Großvenediger trat ein Bach über die Ufer und überflutete mehrere Straßen und Gärten. Die Bundesstraße musste ebenfalls kurzfristig gesperrt werden.
680 Feuerwehrleute waren von 19.00 Uhr bis nach Mitternacht im Einsatz. Am Samstag waren noch einige Feuerwehrleute mit dem Reinigen von Straßen und Entfernen von umgestürzten Bäumen beschäftigt.
(APA)
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