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Unterstützung, die ankommt

Feldkirch stärkt Kinder, Familien und Pädagog:innen durch Fachberatung und Soziale Arbeit in Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen.

In Feldkirch beginnt Bildung nicht erst in der Schule. Die Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen der Stadt legen den Grundstein für individuelle Entwicklung, soziales Lernen und frühe Förderung. Damit das in einem förderlichen, stabilen und achtsamen Umfeld gelingen kann, braucht es mehr als engagierte Pädagog:innen. Es braucht professionelle Unterstützung auf mehreren Ebenen.

Mit einem in Vorarlberg beispielgebenden Modell aus Fachberatung, Inklusionsberatung und Sozialer Arbeit hat die Stadt Feldkirch in den vergangenen Jahren eine Struktur aufgebaut, die Kinder, Familien und Mitarbeiter:innen gleichermaßen begleitet. Das Besondere daran: Das Angebot ist niederschwellig, vertraulich und auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten.

Fachberatung mit System – und Haltung

Die Fachberatung unter der Leitung von Melanie Weber-Müller ist in allen 21 städtischen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen aktiv und begleitet rund 300 Mitarbeiter:innen sowie über 1.100 Kinder. Ziel ist es, pädagogische Qualität weiterzuentwickeln, Reflexionsräume zu schaffen und in herausfordernden Situationen professionell zu unterstützen.

Die Fachberatung Elementarpädagogik ist dabei weit mehr als eine Anlaufstelle für Fragen des pädagogischen Alltags. Sie bietet gezielte Prozessbegleitung bei Veränderungen oder Spannungsfeldern in der täglichen Arbeit, unterstützt bei der Weiterentwicklung der pädagogischen Haltung und fördert durch punktuelle Beobachtungen und Feedbacks die Selbstreflexion im Team. Ergänzt wird das Angebot durch Team-Check-ins, kollegiale Beratung und die Arbeit an inklusiven, achtsamen und wertschätzenden Haltungen.

„Dieses Projekt zeigt, wie moderne Bildungs- und Sozialpolitik aussehen kann: Es stärkt die pädagogischen Fachkräfte und unterstützt Familien dort, wo Hilfe wirklich gebraucht wird, nämlich direkt im Alltag“, betont Bürgermeister Manfred Rädler.

Inklusion im Fokus

Ein weiterer Baustein der Beratungsstruktur ist die Inklusionsberatung. Sie richtet sich an alle Kinder, insbesondere an jene mit individuellen Bedürfnissen oder in besonders sensiblen Lebenslagen. Gemeinsam mit den Pädagog:innen wird auf Basis gezielter Beobachtungen und Entwicklungsfragen erarbeitet, wie jedes Kind bestmöglich begleitet werden kann.

Dabei geht es unter anderem um die Erstellung individueller Förderpläne, die Gestaltung von Lern- und Rückzugsräumen, die barrierefreie Einrichtung von Gruppenräumen oder um die gezielte Unterstützung bei Elterngesprächen. Auch der Austausch mit Therapeut:innen, Ärzt:innen oder anderen Fachstellen ist Teil der inklusiven Arbeit. Ziel ist, dass jedes Kind gleichberechtigt teilhaben und sich entsprechend seiner Fähigkeiten entfalten kann.

KiSA – Soziale Arbeit vor Ort

Seit 2023 ergänzt KiSA – Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen Soziale Arbeit – das bestehende Modell. Sozialarbeiterinnen stehen direkt in den Einrichtungen als vertrauliche Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Sie unterstützen Eltern bei familiären Belastungssituationen, begleiten Kinder in herausfordernden Lebenslagen und entlasten gleichzeitig das pädagogische Personal. Das Themenfeld reicht dabei von Erziehungsfragen, Trennung, psychischer Belastung oder Sucht in der Familie bis hin zu finanzieller Not. Die Sozialarbeiterinnen vernetzen Familien bei Bedarf mit bestehenden Hilfsangeboten, begleiten Gespräche und bieten kurzfristige Entlastung ebenso wie längerfristige Beratung. Die Unterstützung ist freiwillig, kostenlos und vertraulich. Zudem bietet KiSA Elternbildungsabende zu wichtigen Erziehungsthemen. „KiSA ist ein wichtiger Beitrag zur Chancengerechtigkeit. Es bietet Familien frühzeitig Unterstützung, fördert den Dialog und stärkt das Wohlbefinden der Kinder. Pädagog:innen erfahren dadurch Entlastung und können sich noch stärker auf ihre Kernaufgabe konzentrieren“, erklärt Bildungsstadträtin Nathalie Koch.

Ein gelebtes Netzwerk für Kinder und Familien

Die Kombination aus pädagogischer Fachberatung, Inklusionsberatung und Sozialer Arbeit schafft ein feinmaschiges Unterstützungsnetz. Probleme werden frühzeitig erkannt, Familien fühlen sich begleitet und Kinder erleben ein stabiles Umfeld. Genau das ist es, was eine moderne und verantwortungsbewusste Bildungspolitik auszeichnet. „Die Kombination aus Fachberatung und Sozialarbeit birgt ein enormes Entlastungspotenzial. Kinder profitieren davon unmittelbar. Sie erleben ein stabileres Umfeld und Erwachsene, die Unterstützung erfahren, wenn sie diese brauchen“, betont Sandra Miller-Marte, Leiterin der Abteilung Kinder, Schule, Sport.  Dass dieses Modell in der Praxis funktioniert, zeigt sich täglich in den Einrichtungen. Dort, wo Beratung als Teil der Struktur gedacht wird, entsteht Vertrauen. Dort, wo Fachkräfte sich auf ihre pädagogische Aufgabe konzentrieren können, wachsen Qualität und Stabilität. Und dort, wo Kinder mit all ihren Bedürfnissen gesehen und begleitet werden, entsteht echte Chancengleichheit.

Weitere Informationen zur KiSA sowie zu aktuellen Veranstaltungen und Angeboten unter www.feldkirch.at/kisa

Factbox

Elternbildungsabende im Rahmen von KiSA

  • Erziehungskompetenz stärken | Referentin: Jutta Zudrell-Koch, Donnerstag, 20. November 2025, 19.00 Uhr, Kinderhaus Levis
  • Wie schütze ich mein Kind vor sexualisierter Gewalt? | Referentin: Anja Schallner, Donnerstag, 11. Dezember 2025, 19.30 Uhr, Kindergarten Gisingen Oberau
  • Die Veranstaltungen sind kostenlos, aufgrund der begrenzten Teilnehmer:innenzahl ist jedoch eine Anmeldung erforderlich. Anmeldung: kisa@feldkirch.at
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