Alltag an der Adlerwarte in Bregenz. Ein schneidend kalter Wind pfeift um den Berg. Die Falknerin Manuela Seylehner spaziert durch das bestens gepflegte Vogelgehege mit seinen 20 Bewohnern. Zum Fotoshooting holt Seylehner das zweijährige Uhu-Weibchen Hedwig aus dem Käfig. Ein prächtiger Vogel mit zwei Kilo Gewicht und einem aufgeweckten Temperament. Manuela Seylehner erzählt über die verschiedenen Uhus, gibt Auskünfte über die Eigenheiten der Geier, erklärt, warum die Adler sogar bei Regenwetter gerne unter freiem Himmel sind. Die 49-jährige Falknerin könnte stundenlang über ihre Vögel erzählen. Für sie und ihren Mann trägt die Welt Federn.
Mit Pipsi fings an
Natürlich ist die gebürtige Oberösterreicherin erblich vorbelastet. Mein Vater war bereits Falkner. Wir lebten am Waldesrand in Reichraming, am Rande der Kalkalpen. Wann immer jemand einen verletzten Vogel fand, brachte er ihn zu uns nach Hause. Manuela Seylehner war noch kaum zehn, als sie ihren ersten echten gefiederten Freund hatte. Das war Pipsi, der Turmfalke. Den hat man uns als kleines Knäuel gebracht. Wir zogen ihn bei uns groß, und natürlich war er dann zahm. Seylehner erinnert sich noch, wie Pipsi sogar in die Küche durfte. Da saß er dann zufrieden auf dem Kasten, ließ sich oft aber auch auf den Schultern seiner menschlichen Freunde nieder.
17 Jahre am Pfänder
Manuela machte Matura und arbeitete bei BMW. Doch das war alles nur eine Zwischenstation zum Leben, das sie am meisten faszinierte das Leben mit großen Greifvögeln. Es ergab sich, dass mein Vater sich seinen Lebenstraum erfüllen konnte. Er kam in den Besitz einer Vogelwarte, machte dort Shows mit den Vögeln. Natürlich half ich ihm. Und da sich auch mein späterer Mann total für Vögel interessierte, traten wir gemeinsam in Vaters Fußstapfen. Als die Adlerwarte am Pfänder einen Nachfolger für Michael Holzfeind suchte, kamen die Seylehners vor 17 Jahren kurzentschlossen nach Vorarlberg. Seit 1994 veranstalten sie die Flugshows und betreuen täglich mit viel Liebe ihre Vögel. Wir haben in all diesen Jahren noch nie Urlaub gemacht, sagt Seylehner. Für die Falknerin ist das eigentlich auch kein Problem. Das hätte sie dann, wäre sie nicht mehr unter ihren Geiern, Adlern, Falken, Milans und Uhus.
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