Die Lechtalstraße, die direkte Straßenverbindung zwischen Lech und Warth, ist seit dem 20. Dezember gesperrt. Und sie bleibt es bis zum 30. April des nächsten Jahres. Das Land Vorarlberg begründet den Schritt mit Sicherheitsbedenken und Haftungsfragen. Für die Bevölkerung der Gemeinde Steeg in Tirol bedeutet die Sperre aber vor allem Unannehmlichkeiten. Sie ist jetzt gezwungen, den Umweg über den Fernpass bei Reutte zu nehmen.
“Bürger zweiter Klasse”
“Wir fühlen uns wie Bürger zweiter Klasse”, schimpft Günther Walch, Bürgermeister von Steeg. Der Ärger ist verständlich: Erreicht man St. Anton – und damit die Arlbergschnellstraße bzw. den nächstgelegenen Bahnanschluss – normalerweise in etwas mehr als 30 Minuten, verlängert sich die Fahrzeit nun auf über zwei Stunden. Walchs Vermutung: “Lech wollte keinen Durchzugsverkehr.” In den Wintermonaten nutzen nämlich zahlreiche Autofahrer die Route durch den Nobelskiort als Abkürzung.
Ludwig Muxel, Bürgermeister von Lech, hält nicht viel von solchen Mutmaßungen. “Richtig ist, dass die Strecke aus Sicherheitsgründen gesperrt wurde”, so Muxel. Eine Aussperrung des Durchzugsverkehrs sei “kein Thema”, die Vollsperre hingegen “für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer richtig und wichtig.”
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