Manfred Rein, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV), sah darin eine als „mutwillige Zerstörung eines funktionierenden Systems“ und einen “Schlag gegen den Schienengüterverkehr”.
Auch Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (V) ortete angesichts der “drohenden massiven Verschlechterung des Angebots” akuten Handlungsbedarf beim Bund.
Schon bisher habe man es den Frächtern im Container-Verkehr mit Preisanstiegen schwer gemacht. Mit großem Aufwand habe man sich 2011 dann auf NINA (Nationales Intermodales Netzwerk Austria) eingestellt, so Rein. Nun würden etwa die wichtigen Relationen nach Villach und Graz ab 9. Dezember nicht mehr über NINA angeboten. Transporte über das Basisnetz bedeuteten aber Preissteigerungen von bis zu 60 Prozent und verlängerte Laufzeiten.
Kern: „ÖBB sind ein Unternehmen, kein Amt“
ÖBB-Chef Christian Kern wies die Kritik gegenüber den “Vorarlberger Nachrichten” (Mittwoch) zurück und begründete die Maßnahmen mit Anpassungen an die konjunkturelle Lage. Einen Abschwung spüre man auf der Schiene dreimal so stark. Daher müssten Verlustträger eliminiert werden. Man tätige aber auch Großinvestitionen in Vorarlberg, etwa am Güterbahnhof Wolfurt.
Rein: “Weg frei machen für private Lösungen”
“Wenn sich die ÖBB und RCA schon von ihrem angeblich verlustreichen Kerngeschäft verabschieden, dann fordern wir sie und die Bundesministerin auf, wenigstens den Wettbewerb zuzulassen”, so Rein. Auch Rüdisser betonte, wenn der Bund sein Ziel, mehr Güter auf die Schiene zu bekommen, ernst meine, müsse er über die ÖBB eine “Grundversorgung der Wirtschaft im Schienengüterverkehr zwischen den österreichischen Zentralräumen” sicherstellen.
Rund 54.000 der 80.000 bisher über NINA abgewickelten Container entfielen auf jene Relationen, die künftig nicht mehr zur Verfügung stünden. Dieses Volumen werde dann wohl über Lkw transportiert, hieß es. ÖBB, Kunden und Politik müssten gemeinsam eine Lösung finden, bis dahin sollte die RCA-Angebotskürzung ausgesetzt werden, verlangte Rein. (APA; VOL.AT)
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