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Ungesetzter Gaudio im Finale

Bei den French Open gibt es am Sonntag ein rein argentinisches Herren-Finale zwischen Titelfavorit Guillermo Coria und dem ungesetzten Gaston Gaudio.

Der als Nummer drei gesetzte Coria besiegte am Freitag im Halbfinale den Briten Tim Henman 3:6,6:4,6:0,7:5, zuvor hatte Gaston Gaudio beim 6:3,7:6,6:0 gegen seinen Landsmann David Nalbandian keine Probleme gehabt. Wie der ungesetzte Gaudio steht Coria zum ersten Mal in einem Grand-Slam-Finale. Damit hat Argentinien den ersten Grand-Slam-Triumph seit Guillermo Vilas bei den Australian Open 1979 schon sicher. Auch in Paris konnte Vilas ein Mal gewinnen (1977). Die langmähnige Tennis-Legende beklatschte am Freitag auf der Tribüne begeistert seine Erben.

Coria geriet gegen Henman erstmals im Turnier ernsthaft in Bedrängnis. Er kam mit dem Serve-and-Volley-Spiel des Briten nicht zurecht, fand im ersten Satz keinen Rhythmus. Doch diese Strategie hielt der vom früheren Sampras-Trainer Paul Annacone betreute Henman nicht durch. Nach dem Break zum 2:1 im zweiten Satz und einer 4:2-Führung kam Henman von seiner Linie ab und ließ sich von Coria zurück an die Grundlinie drängen. Henman verlor 13 Spiele hintereinander und jede Chance auf sein erstes Grand-Slam-Finale.

Das Endspiel wird ein brisantes Duell, denn Coria ist nicht der beliebteste im argentinischen Lager, und Gaudio hat mit ihm auch noch eine Rechnung offen. Im Halbfinale von Hamburg im vergangenen Jahr hatte Coria mit allen Tricks und Kniffen gearbeitet und eine Verletzung vorgetäuscht. Auf dem Platz hatte sich Gaudio noch beherrschen können, doch in den Katakomben verpasste er Coria eine schallende Ohrfeige.

Die Emotionen gehen mit Gaudio immer noch durch. Nach dem Sieg gegen Nalbandian schlug er die Hände vors Gesicht und weinte bitterlich, als habe er das Match verloren. “Ich bin glücklich, denn davon habe ich immer geträumt. Das ist das Turnier meines Lebens.”

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