Drei Mal wurde der Weltrekord verbessert, Björn Einar Romören flog mit der größten gestandenen Weite von 239,0 m zu seinem vierten Erfolg im Weltcup. Ich war in meinem Leben noch nie so glücklich nach der Landung, erklärte der 23-jährige Norweger. Andreas Widhölzl verbesserte seinen am Vortag aufgestellten ÖSV-Rekord auf 231,0 m, belegte hinter Weltmeister Roar Ljökelsöy (NOR) den dritten Tagesrang und sicherte sich den Sieg in der Skiflug-Gesamtwertung. c Matti Hautamäki hatte bei perfekten Bedingungen und dank einer mutigen Jury im Duell mit dem Norweger Romören auf dessen 234,5 m vom Probedurchgang mit 235,5 geantwortet. Doch wenige Minuten später konterte der Team-Weltmeister und stand 239,0 Meter sicher. Weltcupsieger Janne Ahonen (FIN) stürzte später hingegen auf der Jagd nach dem Rekord bei 240,0 m. Der Gewinner von zwölf Saisonbewerben (Rekord) wurde auf einer Trage aus dem Stadion gebracht, kam aber mit Prellungen glimpflich davon, während beim Norweger Tommy Ingebrigtsen nach seinem Sturz bei 236,0 m Verdacht auf Armbruch bestand.
Widhölzl, nach dem ersten Durchgang Vierter, kam im Finale unmittelbar nach dem Rekordflug Romörens an die Reihe. Und stieß sich mit gemischten Gefühlen ab. Wenn ich ehrlich bin, ich habe mich in meiner Karriere noch nie so angeschissen wie vor diesem Sprung, weil ich gewusst habe, dass ich auch so weit oder noch weiter fliegen kann. Aber es war brutal gefährlich, meine Gesundheit ist mir wichtiger, erklärte der Tiroler, der im Sommer zum dritten Mal Vater wird. Ich war froh, dass ich nicht so gute Verhältnisse gehabt habe und bin auch nicht so auf Angriff gehüpft.
ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner lobte Widhölzl für diese clevere Lösung. Der Bewerb sei in eine Weitenjagd ausgeartet. Auch auf dem Trainerturm war die Stimmung euphorisch, aber es war am Rande des Machbaren. Bei Ahonens Sturz ist es ganz still geworden, schilderte Pointner die Eindrücke vom Feldherrnhügel.
Tourneesieger und Großschanzen-Weltmeister Ahonen erhielt als Nummer eins des Weltcups die Kristall-Kugel, das ÖSV-Team wurde für Platz eins im Nationencup geehrt, der gleich in der ersten Trainer-Saison Pointners zurück nach Österreich geholt wurde. In der Einzelwertung sah es nicht ganz so rosig aus. Martin Höllwarth, der seine persönliche Bestmarke am Sonntag auf 222,5 m schraubte, landete als bester ÖSV-Adler an der fünften Stelle der Schlusswertung, Thomas Morgenstern wurde vor Widhölzl Siebenter. Höllwarth und Widhölzl sorgten für die beiden ÖSV-Saisonsiege, Widhölzl hatte am Samstag den dritten Erfolg trotz größerer Weiten im Vergleich zu Sieger Hautamäki um nur einen Zehntelpunkt verpasst.
Für Pointner stand die Mannschaft im Vordergrund. Es war unser Ziel, alles zu gewinnen, was es für das Team zu gewinnen gibt und das haben wir zu hundert Prozent erreicht. Das freut mich unheimlich, erklärte der Coach, dessen Quartett in Oberstdorf zwei Mal WM-Gold erobert hatte. Der Tiroler sieht diese Erfolge als gute Basis für den Olympia-Winter. Wir haben noch ein Riesenpotenzial in der Mannschaft, ich freue mich auf die Zukunft und ich freue mich auch darauf, nun ein bisschen auszuspannen.
1. | Björn Einar Romören | NOR | 463,0 | 226,0/239,0 |
2. | Roar Ljökelsöy | NOR | 453,9 | 230,5/224,0 |
3. | Andreas Widhölzl | AUT | 453,2 | 231,0/227,5 |
4. | Matti Hautamäki | FIN | 448,6 | 217,5/235,5 |
5. | Rok Benkovic | SLO | 444,2 | 220,0/226,0 |
6. | Janne Ahonen | FIN | 443,7 | 233,5/240,0* |
7. | Tommy Ingebrigtsen | NOR | 440,9 | 231,0/236,0* |
8. | Sigurd Pettersen | NOR | 434,8 | 221,5/227,5 |
9. | Michael Uhrmann | GER | 439,3 | 215,5/226,0 |
10. | Michael Neumayer | GER | 438,0 | 222,5/227,5 |
11. | Henning Stensrud | NOR | 436,3 | 215,0/226,5 |
12. | Dimitri Wassiliew | RUS | 432,3 | 216,0/228,0 |
13. | Daiki Ito | JPN | 429,0 | 212,5/222,5 |
14. | Risto Jussilainen | FIN | 427,3 | 214,5/224,5 |
15. | Adam Malysz | POL | 416,7 | 210,0/216,0 |
16. | Robert Kranjec | SLO | 413,7 | 210,0/213,5 |
17. | Martin Höllwarth | AUT | 410,7 | 201,0/222,5 |
18. | Lars Bystöl | NOR | 409,0 | 203,5/216,5 |
19. | Georg Späth | GER | 404,7 | 200,5/215,5 |
20. | Jernej Damjan | SLO | 403,8 | 206,5/212,5 |
21. | Andreas Küttel | SUI | 402,2 | 207,0/209,0 |
22. | Primoz Peterka | SLO | 399,8 | 209,5/204,5 |
23. | Stephan Hocke | GER | 396,2 | 202,5/208,5 |
24. | Daniel Forfang | NOR | 391,4 | 201,5/210,5 |
25. | Simon Ammann | SUI | 385,2 | 214,0*/204,5 |
26. | Thomas Morgenstern | AUT | 383,2 | 193,5/222,5* |
27. | Wolfgang Loitzl | AUT | 382,3 | 202,5/196,5 |
28. | Florian Liegl | AUT | 374,4 | 190,0/204,5 |
29. | Kazuyoshi Funaki | JPN | 373,8 | 189,0/202,5 |
30. | Michael Möllinger | SUI | 362,1 | 190,0/2198,0 |
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