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"Unbekanntes Wien": Auf den Spuren architektonischer Highlights der Stadt

Die Wiener Architektur zeichnet sich vor allem durch seine Vielseitigkeit aus. Abseits von bekannten Denkmälern und Palästen hat die Stadt aber noch zahlreiche verborgene Schönheiten zu bieten, denen im Buch "Unbekanntes Wien" ihre verdiente Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Lost Places in Wien
Geheimnisvolle Unterwelt

Kirchen und Keller, Paläste und Jugendstiljuwelen, romantische Plätze, Erinnerungsorte und Denkmäler: Auf rund 250 Seiten und mit zahlreichen Bildern von Fotograf Harald A. Jahn versehen, schildert die Autorin Isabella Ackerl die Donaumetropole in Einzelportraits.

In den insgesamt 16 Kapiteln erfährt der Leser somit mehr über bereits bekannte Gebäude, aber auch viel Neues oder bislang kaum Beachtetes wird präsentiert. Oder wussten Sie beispielsweise, dass sich Europas viertschönste Treppe in Wien, genauer gesagt im sechsten Gemeindebezirk befindet?

Die Fillgraderstiege als unbekannte Schönheit Wiens

Die Rede ist von der Fillgraderstiege, die tatsächlich zu den unbekannteren Schönheiten der Stadt zählt: Weder fand sie – wie die Strudlhofstiege – eine literarische Würdigung, noch wird sie für so bedeutend befunden, um in Reiseführer aufgenommen zu werden. Die Treppe war zwar bereits in einigen Filmen und Werbungen zu sehen, allerdings ohne konkreten Hinweis darauf, wo sich das secessionistische Prachtstück befindet. Die Stiege überwindet den Höhenunterschied zwischen Mariahilfer Straße und Wienfluss, in halber Höhe wurde im Rahmen der Sanierung ein Stehcafé eingerichtet.

fillgraderstiege
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(Bild: Harald A. Jahn/Styria Verlag)

Ebenfalls kaum beachtet wurde lange Zeit der Währinger Jüdische Friedhof – passend dazu gibt es auch einen Fotoband “Vom Vergessen überwachsen”, mit dem einem Vergessenwerden entgegengewirkt wurde. In der Schrottenbachgasse in Wien-Döbling findet man den letzten Biedermeierfriedhof, der in seinem ursprünglichen Zustand erhalten blieb. Die Jüdische Wiener Gemeinde hatte in der Nachkriegszeit nur beschränkte Ressourcen und so war an eine Sanierung des Areals nicht zu denken. Vandalenakte, die Kräfte der Natur und der saure Regen trugen bis heute dazu bei, dass der Friedhof nur bei Führungen begangen werden kann.

Ein eigenes Stationsgebäude für den Kaiser

Beim Bau der Stadtbahn wurde auf kaiserliche Bedürfnisse Rücksicht genommen, so entstand ein seperates Stationsgebäude nahe Schönbrunn, das nur den Mitgliedern des Kaiserhauses vorbehalten sein sollte, sofern man sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg machte. Dieser sogenannte Hofpavillon weist zahlreiche Bequemlichkeiten auf, beispielsweise einen großen Wartesalon samt nobler Dekoration, Möbel aus Mahagoniholz und Seidentapeten an den Wänden.

hofpavillon
hofpavillon
(Bild: Harald A. Jahn/Styria Verlag)

Umso bedauerlicher ist die Tatsache, dass der Pavillon nur zweimal vom Kaiser verwendet wurde, nämlich als die Strecke Wientallinie und die Strecke Donaukanallinie der Stadtbahn eröffnet wurde. Das wenig bekannte Jugenstil-Juwel dient heute als Außenstelle des Historischen Museums der Stadt Wien und kann für noblere Hochzeiten gebucht werden.

“Unbekanntes Wien”: Stadtgeheimnisführer und Geschichtsbuch

Das Buch bietet Wien-Liebhabern eine Fülle von Anregungen, die Stadt und ihre verborgenen Schönheiten neu zu erwandern und zu erfahren. Wer glaubt, schon alles über Wien zu wissen, wird überrascht sein.

Für alle, die nun ebenfalls mehr über die verborgenen architektonischen Highlights der Stadt erfahren möchten: Das Buch “Unbekanntes Wien” ist in allen Buchhandlungen und versandkostenfrei auf www.styriabooks.at erhältlich.

 Buchtipp:

Unbekanntes Wien. Verborgene Schönheiten, zauberhafte Kleinode.

Verlag: Styria Verlag

Autoren: Isabella Ackerl & Harald A. Jahn

ISBN: 978-3-222-13576-7

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