Angesichts fehlenden Zugangs zu sauberem Trinkwasser für mehr als eine Milliarde Menschen und steigenden Bedarfs haben die UN auf dem internationalen Wasserforum in Istanbul einen bedachteren Umgang mit der lebenswichtigen Ressource angemahnt.
Mehr denn je sei eine gute Politik für das Wassermanagement nötig, erklärte die UN-Wissenschaftsorganisation UNESCO am Montag zu Beginn des einwöchigen Treffens tausender Umweltaktivisten, Forscher, Politiker und Unternehmer.
Bevölkerungswachstum, zunehmende Mobilität und die wachsende Energieproduktion, vor allem von Biotreibstoffen, tragen laut UNESCO zu dem weltweit steigenden Bedarf an Wasser bei. Gleichzeitig sterben den UN-Zahlen zufolge täglich 5.000 Kinder in Afrika an Durchfallerkrankungen, die mit sauberem Trinkwasser weitgehend verhindert werden könnten. Eine halbe Milliarde Afrikaner hat außerdem keinen Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen. Die Bekämpfung der Armut hänge von Investitionen in die Ressource Wasser ab, betonte UNESCO-Generalsekretär Koichiro Matsuura.
In vielen Ländern gebe es bereits Gesetze zum Schutz und zum Umgang mit Wasser, heißt es in dem UNESCO-Bericht. Die Wasserpolitik müsse jedoch auch Entscheidungsträger aus den Bereichen Landwirtschaft, Energie, Handel und Finanzen einschließen.
Zu Beginn des Forums protestierten linksgerichtete Demonstranten gegen die Privatisierung von Wasserversorgung. Damit würden große Unternehmen bevorzugt, erklärten sie. Die türkische Polizei setzte Schlagstöcke und Tränengas ein, als Demonstranten versuchten, zum Tagungsgebäude vorzudringen. Rund 20 von ihnen wurden festgenommen.
Einige Umweltaktivisten werfen dem Forum vor, vor allem die Interessen großer privater Wasserversorgungsunternehmen zu unterstützen. Die Veranstalter weisen das zurück und betonen, überparteilich zu sein. Das Forum findet alle drei Jahre statt, um Ideen zum Umgang mit der lebenswichtigen Ressource auszutauschen.
Der Weltwasserrat hat seinen Sitz in Marseilles. Er wurde gegründet, um Ideen zu sicheren Wasserversorgung auszutauschen. Zu seinen Mitgliedern gehören die Weltbank, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und das US-Pionierkorps.
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