Umweltgefährdung: Greenpeace zeigt Deponie-Betreiber in St. Pölten an

Die Umweltorganisation richtet ihre Anzeige gegen die Zöchling Abfallverwertung GmbH. Laut Greenpeace deuteten Bild- und Videodokumentationen sowie Satellitenaufnahmen darauf hin, dass auf der Deponie seit längerer Zeit große Mengen falsch entsorgt wurden. Daher erstattete Greenpeace eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft St. Pölten.
Stefan Stadler, Sprecher des Greenpeace-Investigativteams, bezeichnete den Fall als "alarmierend und das Gegenteil einer modernen Kreislaufwirtschaft". Die Organisation fordert die vollständige Entfernung aller falsch deponierten Abfälle, eine Überprüfung sämtlicher Standorte des Unternehmens und ein neues Kontrollsystem für Deponien.
Deponie in St. Pölten seit Dezember gesperrt
Nach einem Einschreiten der Umweltbehörde des Landes Niederösterreich wurde die Deponie im Dezember geschlossen. Seither wurden großflächige Probeschürfe durchgeführt. Laut Behörde sind weitere Untersuchungen notwendig, auch in älteren Bereichen der Anlage, um sicherzustellen, dass keine unzulässigen Materialien zurückbleiben.
Parallel dazu laufen Ermittlungen zur Dokumentation und Nachverfolgung der Abfallentsorgung sowie zur Identifikation der Verantwortlichen. Verwaltungsstrafverfahren sind bereits in Vorbereitung.
Die Zöchling Abfallverwertung GmbH weist die Vorwürfe von Greenpeace zurück. Das Unternehmen betont, mit den Behörden kooperieren zu wollen und eine interne Prüfung eingeleitet zu haben.
Zöchling: Keine Umweltgefährdung
Einer Strafanzeige von Greenpeace blicke man gelassen entgegen, reagierte die Zöchling Abfallverwertung GmbH am Freitag. Sprecherin Doris Nentwich wies "die haltlosen und rein spekulativen Vorwürfe und Anschuldigungen" erneut zurück und betonte: "Negative Auswirkungen auf die Umwelt durch die Deponie 'Am Ziegelofen' können ausgeschlossen werden." Der Versuch, einen Umweltskandal heraufbeschwören zu wollen, gefährde nicht nur den guten Ruf des Unternehmens, "das seit Jahrzehnten ein verlässlicher Partner bei der Entsorgung und Verwertung von Abfällen sowie beim Recycling von Baurestmassen in Niederösterreich ist", sondern führe auch zu einer massiven Verunsicherung der Bevölkerung.
Von der Deponie gehe keine Umweltgefährdung aus, wurde einmal mehr betont. Auch die Behörde habe eine solche bereits ausgeschlossen. Eine Massenabfalldeponie, wie jene in St. Pölten, zähle zu der am besten geschützten Deponieform. Negative Auswirkungen auf die Umwelt würden durch Umschließungssysteme ausgeschlossen. Dafür gebe es strenge gesetzliche und behördliche Vorgaben, erklärte das
(APA/Red)
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