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Umtauschaktion von Fieberthermometern

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"Bring your Quecksilberthermometer zurück, hol dir einen neuen", forderte Umweltminister Josef Pröll wörtlich bei einer Pressekonferenz in der Apotheke der Barmherzigen Brüder in Wien-Leopoldstadt.

Als Gegengabe gibt es vom 9. bis 25. Oktober ein sichereres digitales Fiebermessgerät um einen Euro. Dazu liegt in allen Apotheken die Broschüre „Gesund leben im Haushalt“ kostenlos auf. Anlass für die Aktion ist unter anderem der 10. „Tag der Apotheke“ am 9. Oktober.

„Quecksilber gilt als eines der giftigsten Schwermetalle“, erklärte Eckhard Beubler vom Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie Graz. „Es ist heimtückisch und die Symptome sind oft nicht erkennbar.“ Werden die toxischen Substanzen erst einmal freigesetzt (z. B. bei Bruch des Thermometerglases), könnten diese in den menschlichen Organismus eindringen. Die Auswirkungen sind oftmals unscheinbar. „Die Betroffenen sind krank, ohne sich dessen bewusst zu sein“, sagte Beubler. „Wir müssen alles tun, um Quecksilber von uns fernzuhalten“, warnte der Experte.

Aus diesem Grund startet die Apothekerkammer gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium die Austauschaktion von Fieberthermometern. Die Österreicher sollen ihre alten „giftigen“ Temperaturmessgeräte in die nächst gelegene Apotheke bringen und erhalten im Gegenzug ein digitales Pendant um einen Euro. Dieses sei im Vergleich zu den alten viel hochwertiger. „Es ist abwaschbar, schneller und speichert die letzte Messung“, zeigte sich die Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer Christiane Körner begeistert.

„Es ist aber nicht nur die Sammlung organisiert, sondern auch die Entsorgung“, versicherte Pröll. Die alten Fieberthermometer werden in den Apotheken in eigenen Behältern aufbewahrt und danach von der Firma Saubermacher fachgerecht entsorgt.
Laut Europäischer Kommission werden jährlich etwa 33 Tonnen Quecksilber für Mess- und Kontrollinstrumente verwendet, 25 bis 30 Tonnen davon für Thermometer. Eine neue EU-Richtlinie, die 2009 in Kraft tritt, verbietet den Hausgebrauch ab 2009.

Die Aufklärungskampagne ist eingebettet in das Projekt „Gesund leben im Haushalt“. „Man glaubt gar nicht, wie viele Gifte in den Wohnungen sind“, sagte Körner. In der gleichnamigen Broschüre finden sich zahlreiche Tipps und Alternativen zu toxischen Mitteln, zum Beispiel mache ein Essigreiniger genauso gut sauber wie ein aggressives Chlor-Putzmittel.

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