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Umfrage von Vier Pfoten: Touristen in Wien haben Mitleid mit Fiakerpferden

Wiens Touristen sehen den Einsatz von Fiakerpferden bei Hitze kritisch.
Wiens Touristen sehen den Einsatz von Fiakerpferden bei Hitze kritisch. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Die Situation von Wiens Fiakerpferden erhitzt derzeit die Gemüter. Tierschützer fordern von der Stadt Wien, dass Fiakerpferde in der Innenstadt abgeschafft werden. Momentan sollen die Tiere ab 35 Grad "Hitzefrei" bekommen. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten befragte Touristen zum Einsatz der Fiakerpferde bei Hitze.
Wiens Fiakerpferde könnten erstmals Hitzefrei bekommen

Nicht nur die Wiener beschäftigt das Thema Fiakerpferde. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten befragte in den letzten Tagen Touristen zum Dauerbrenner Fiakerpferde und Hitze. Die Umfrage ergab, dass viele Besucher Wiens den Einsatz der Pferde bei sehr hohen Temperaturen in der prallen Sonne kristisieren. Das Ergebnis der Befragung haben Vier Pfoten in einem Video zusammengeschnitten:

“Wir haben gesehen, dass viele Touristen Mitleid mit den Pferden haben”, sagt Martina Pluda, Kampagnenleiterin von Vier Pfoten. “Das zeigt uns wieder, dass diese Institution nicht mehr zeitgemäß ist. Die Menschen wollen sich nicht auf Kosten der Tiere amüsieren.”

35 Grad: Diese Woche erstmals “Hitzefrei” für Wiens Fiakerpferde

Morgen, Dienstag, am heißesten Tag der Woche, wird die Temperatur laut ZAMG erstmals auf 35 Grad steigen. Laut Gesetz müssten Wiens Fiakerpferde also frei bekommen. Vier Pfoten wird an den Standplätzen überprüfen, ob die 35-Grad-Marke für Hitzeferien eingehalten wird.

Nachdem die Fiakerinnung vor einigen Monaten einen Antrag zur Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe gestellt hat, hat Vier Pfoten Alarm geschlagen und eine Petition dagegen gestartet, die bislang von fast 10.000 Personen unterschrieben worden ist. Eine kritische Meinung dazu haben auch zahlreiche Touristen, die Vier Pfoten befragt hat. Die Entscheidung der UNESCO ist noch ausständig. Die Fiakerkutscher, Tourismusverbände und auch die Stadt Wien argumentieren immer wieder, dass Fiaker nach wie vor ein Touristenmagnet sind.

Tierschützer fordern Verbot von Fiakerpferden in Wiens Innenstadt

Vier Pfoten fordert die Stadt Wien auf, ihr Tourismuskonzept in Bezug auf die Fiakerpferde zu überdenken. Martina Pluda dazu: “Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, dass die Pferde ab 35 Grad Hitzeferien bekommen sollen. Leider ist die Hitze aber nicht das einzige Problem. Die Behörden müssen sich überlegen, ob Fiakerfahrten in der Innenstadt nicht generell abgeschafft werden sollen.” Laut Vier Pfoten seien die Straßen der Innenstadt ungeeignet für Pferde. Vor allem das rutschige und unebene Kopfsteinpflaster würde den Tieren zu schaffen machen. Die Tierschützer schlagen vor, die Fiakerfahrten in Wiens Grünanlagen zu verlegen. Dort müssten die Pferde nicht immer in der prallen Sonne stehen und wären nicht dem Stress durch Verkehr und Lärm ausgesetzt.

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