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Umfrage: Das ist den Österreichern bei ihrem Hausarzt wichtig

Was macht laut den Österreichern einen guten Hausarzt aus?
Was macht laut den Österreichern einen guten Hausarzt aus? ©APA/HELMUT FOHRINGER
Bei kleinen Wehwehchen, leichten Erkrankungen und gesundheitlichen Fragen bietet der Hausarzt kompetente Hilfe. Doch was muss er mitbringen, um den Bedürfnissen der Österreicher gerecht zu werden?

Was wünschen sich die Österreicher von ihrem Hausarzt? Dieser Frage ist das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent im Auftrag der INMED Ordinationsgemeinschaft nachgegangen.

Über 1.000 Umfrageteilnehmer standen Rede und Antwort zu Themen wie der besten Zeit für Arztbesuche, den gewünschten Leistungen und der Bewertung ihres eigenen Hausarztes. Das Ergebnis kann heimische Hausärzte jedenfalls positiv stimmen, denn der Großteil der Befragten zeigt sich zufrieden mit den erlebten Beratungen und Behandlungen.

Ärztlicher Rat ist im Schnitt viermal im Jahr gefragt

Wenn der Hals kratzt, der Kopf schmerzt und die Grippewelle sich auch am eigenen Leib bemerkbar macht, greifen die Österreicher meist zuerst zu altbewährten Hausmitteln. Nur 28 Prozent der Befragten wenden sich bei ersten Beschwerden sofort an den Hausarzt. Vor allem Männer holen sich gerne die Meinung eines Experten ein (32 Prozent).

Insgesamt vier jährliche Hausarztbesuche sind in Österreich üblich. Fast alle Befragten (95 Prozent) haben einen festen Arzt ihres Vertrauens - meist einen Kassenarzt (89 Prozent) - und sind mit diesem auch durchaus zufrieden. Mehr als 8 von 10 haben im Großen und Ganzen kaum etwas auszusetzen, die Beziehung zum eigenen Hausarzt wird in erster Linie als freundlich (28 Prozent) und professionell (23 Prozent) beschrieben.

Der Zufriedenheitsgrad nimmt mit dem Alter zu. Während unter den 20- bis 39-Jährigen gut 4 von 10 sehr zufrieden sind, drücken unter den 70- bis 79-Jährigen zwei Drittel ihre vollste Zufriedenheit aus.

Das wünschen sich die Österreicher von ihrem Hausarzt

Insgesamt stellt die Qualität der Betreuung einen entscheidenden Faktor für die Arztauswahl sowie das Aufrechterhalten der Arzt-Patienten-Beziehung dar.

Einerseits sind die fachliche Kompetenz (97 Prozent), ausführliche Handlungsanweisungen, eine genaue und verständliche Erklärung der Diagnose (je 96 Prozent) sowie die Informiertheit über die Krankengeschichte des Patienten (91 Prozent) besonders gefragt. Andererseits muss der Arzt zuhören können (97 Prozent) und sich ausreichend Zeit nehmen (94 Prozent).

Der Eindruck, fachlich nicht gut behandelt zu werden, war für knapp jeden dritten Befragten bereits ein Grund für einen Arztwechsel. Besonders Frauen legen darauf großen Wert (38 Prozent). Knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent) hat sich außerdem bereits nach einem neuen Hausarzt umgeschaut, da es menschlich nicht gepasst hat und die Patienten sich unverstanden gefühlt haben.

Örtliche Nähe weiterer wichtiger Aspekt bei Wahl des Hausarztes

Mehr als jeder Dritte wünscht sich eine stärkere Kommunikation auf Augenhöhe (38 Prozent), mehr Zeit zum Gespräch und eine bessere Erklärung der Diagnose (je 36 Prozent).

Neben den fachlichen und menschlichen Kompetenzen sind auch die örtliche und zeitliche Nähe wichtige Aspekte bei der Wahl eines Hausarztes. Knapp 6 von 10 Befragten sind der Meinung, dass es in ihrer Umgebung ausreichend Allgemeinmediziner gibt. Besonders in größeren Städten ist die Versorgung aus Sicht der Befragten gewährleistet.

In ländlichen Gegenden mit kleineren Ortschaften bietet sich ein anderes Bild. Nur 54 Prozent der in solchen Gegenden wohnhaften Österreicher fühlt sich ausreichend ärztlich versorgt. Im Krankheitsfall möchte man nicht weit fahren, die Hausarzt-Praxis sollte maximal fünf Kilometer entfernt sein. 

Österreicher wollen kurze Wartezeiten bei Terminvergabe

Auch die Wartezeiten auf einen Termin sollten sich in Grenzen halten. Etwa 4 Tage sind noch vertretbar, 8 Tage allerdings definitiv zu lang. Zwei Drittel der Befragten gehen im Akutfall aber ohnehin spontan während der Ordinationszeiten zum Arzt.

Die Österreicher statten dem Hausarzt am liebsten montags (50 Prozent), mittwochs (48 Prozent) und freitags (43 Prozent) einen Besuch ab. Wochenendtermine sind im Gegensatz dazu deutlich unbeliebter.

Arzt soll sich für Gespräch eine Viertelstunde Zeit nehmen

Ist der Termin vereinbart, ist den Patienten wichtig, nicht zu lange auf ihre Behandlung warten zu müssen. 40 Minuten sind gerade noch in Ordnung, eine Stunde Wartezeit aber definitiv zu lang.

Für das Arzt-Patienten-Gespräch gilt eine knappe Viertelstunde (14 Minuten) als ideale Dauer. Mehr als eine halbe Stunde darf es nicht werden, denn ab 33 Minuten sitzen die Patienten schon wie auf Nadeln und würden den Arztbesuch gerne abbrechen.

(Red)

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