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Umbau Hauptbahnhof Salzburg führt zu Verkehrsumleitungen und Staus

Der 270 Millionen Euro teure Umbau des Salzburger Hauptbahnhofes wird ab Ende November viel Geduld von den Verkehrsteilnehmern in der Stadt Salzburg erfordern.
Zwar wird erst ab 10. Jänner 2011 das “Nelböckviadukt” (B1) für zwei Jahre gesperrt, was zu Verkehrsumleitungen und Staus führt. Doch bereits in eineinhalb Monaten sollen zahlreiche zusätzliche Busspuren den Öffentlichen Verkehr beschleunigen. “Diese Maßnahme soll die Umstellung im täglichen Verkehrsverhalten erleichtern”, sagte am Freitag Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste). Den Autofahrern stehen allerdings harte Zeiten bevor.

Die Bahnunterführung liegt auf dem starkfrequentierten Ost-West-Korridor in der Nähe des Hauptbahnhofes, zwischen der Saint Julien– und Gabelsbergerstraße. Sie wird auf 21,10 Meter verbreitert und auf 4,50 Meter erhöht. In Zukunft sollen auch keine Lastwagen mehr im Tunnel stecken bleiben, was immer wieder vorkam. Nach dem Neubau des Viaduktes werde es auch verbesserte Rad- und Fußwegachsen und einen eigenen Zugang zu den Nahverkehrsbahnsteigen geben, wurde bei einer Pressekonferenz betont.

Massive Einschränkungen für Individualverkehr

Während der Bauzeit komme es zu einer massiven Einschränkung der gewohnten Verkehrswege, insbesondere für den motorisierten Individualverkehr. Das hohe Verkehrsaufkommen von 22.400 Kraftfahrzeugen pro Tag erfordere großräumige, beschilderte Umleitungsrouten. Für Radfahrer und Fußgänger besteht bis zum Ende der Bauarbeiten eine Durchfahrtsmöglichkeit.

Da sich durch diese Großbaustelle der Verkehr in das verbleibende Hauptstraßennetz der Stadt verlagert, sind Staus vorprogrammiert. “Wenn wir das Bekenntnis zur Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs ernst meinen, muss es entsprechende Begleitmaßnahmen geben”, betonte Padutsch. Zur Aufrechterhaltung einer Grundmobilität werden daher im Bereich der Lehener Brücke, Linzer Bundesstraße, Weiser- und Fanny-von-Lehnert-Straße sowie Rainerstraße zusätzliche Busspuren errichtet. Ende Dezember 2012 soll das neue Viadukt fertig sein, der neue Durchgangsbahnhof Ende 2013.

Um das Mobilitätsbedürfnis der Bevölkerung auch in Zukunft befriedigen zu können, wurden vom Stadtbus Maßnahmen zur Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs vorgeschlagen, die nun von der städtischen Verkehrsplanung geprüft werden. Ziel ist ein gesamtstädtisches Maßnahmenpakt, sagte Padutsch. Im Frühjahr 2011 soll den zuständigen politischen Gremien ein Amtsbericht vorgelegt werden. Unabhängig davon will Padutsch erste Maßnahmen schon jetzt vorziehen und Einzelverordnungen erteilen, beispielsweise eine “Bevorrangung” des Busses durch eine geänderte Signalsteuerung oder abschnittsweise neue oder verlängerte Busspuren. “Dazu brauche ich keinen Beschluss vom Gemeinderat. Ich will zeigen, dass es ernst wird”, betonte der Planungsstadtrat.

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