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Ulli „Zündschnur“ zündelt jetzt auch politisch

Die fröhlichen sechs der "Zündschnur"-Familie in alter/neuer Frische.
Die fröhlichen sechs der "Zündschnur"-Familie in alter/neuer Frische. ©Mellau Tourismus
Die aktuelle „zündschnur & bänd“ auf großer Tournee.

Götzis. Nach ein paar selbst verordneten Pausen ist die beliebte Kultband aus dem „Wold“, „zündschnur & bänd“, wieder auf den Bühnenbrettern, so am 1. Februar im ausverkauften Vereinshaus AmBach. Die sechsköpfige Wälder-Gruppe, alle Musiker und Sänger von feinstem „Volksmusik“-Klang, brachte Klassiker ihres reichen Repertoirs, aber vor allem viel Neues (die 7. CD), auch mit unerwartetem Seitensprung ins politische Kabarett.

Ulrich/Ulli Troy (geb. 1953 in Egg), 1976 der Gründervater von „Zündschnur und Stemmeisen“ (dieser, Hermann Stadelmann, genießt schon das Alter), betrat allein mit Gitarre die Bühne und sang zur Begrüßung die wohlbekannte stolze Hymne „Wäldar ka net an jedar sin“. Ulli „Zündschnur“ folgten auf der „Männarsito“ Rolf Aberer und Michael/Mike Moosbrugger und auf der „Wieborsito“ das butzmuntere Trio Evelyn Fink-Mennel, Isabella Fink und Irma-Maria Troy (Ullis Zündschnur-Töchterle). Und sie bedienten im Konzert mit schönen Stimmen, flinker Lippe, toller Bühnenpräsenz und einem ganzen Musikladen voller Instrumente wie Geige, Cello, Hackbrett, Akkordeon, Gitarren, Maultrommel, Mandoline und Dudelsack (mit Mike im Schottenröckchen) meisterlich das begeisterte Volk der Wälder-Fans aller Altersklassen im Parkett.

Themen des Abends waren etwa wie immer die heimatliche Umwelt und deren Typen, meist mit ironischem Augenzwinkern, wo es Ulli ja zur Meisterschaft gebracht hat; alte Hits wie Beißerle, Rock’n’Roll ... fehlten nicht. Neues war neben Humor etwas ernster, altersweise, besinnlicher (ein erstes Hören genügt nicht, um Ullis neue Wälder Einfälle in Musik und Wort gleich voll erfassen zu können). Nicht auf CD, aber humoristische Leckerbissen, etwa die „Strip-Polka“ der drei „Wieber“, das „Wälder ABC“, der Kanon vom „Schwarza Sidastrumpf“ von Kaspar Troy, der „Mozart-Rap“ usw. sorgten für viel Gelächter.

Kabarett aus dem „Wold“

„Zündschnur“ hatte gewiss immer schon scharfe Zähne, wenn’s sein musste, doch politische Kabaretttöne aus dem „Wold“ waren am Samstag doch neu. Ja, Ibiza lässt eben niemanden kalt. So gibt es jetzt einen „Zack, zack, zack“-Marsch, den der ganze Saal im Nu wild mitstampfte; da hörte man von einem traurigen Kickl, der seinen Pferdchen (nunmehr als Landjäger) nachtrauert; und die weltbekannte US-Blondmähne seien gar keine Haare, sondern das Stroh, das dauernd aus dem edlen Haupt herauswächst. Das wunderbare Abschiedslied „Dar Obad goht über i d’Nat“ beruhigte dann die fröhlich gestimmten Fan-Gemüter. 

SCH

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