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Busse mit ukrainischen Soldaten verlassen Stahlwerk

Umstände unklar - Möglicherweise Austausch für russische Kriegsgefangene.
Umstände unklar - Möglicherweise Austausch für russische Kriegsgefangene. ©Rruters
Etwa ein Dutzend Busse mit ukrainischen Militärangehörigen haben am Montag das Asowstal-Stahlwerk in Mariupol verlassen.
Busse verlassen Asow-Stahlwerk
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Russland rückt im Donbass vor

Das berichten Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters aus der ostukrainischen Hafenstadt. Die Umstände der Evakuierung waren zunächst unklar. Von ukrainischer Seite hieß es, die verletzten Verteidiger seien gegen russische Kriegsgefangene getauscht worden. Moskau hatte Evakuierungen von Kämpfern wochenlang abgelehnt.

Unklare Lage

Kiew hatte am Montag russische Angaben über die Einrichtung eines humanitären Korridors für verletzte Soldaten nicht bestätigen wollen. Ein Kommandant der im Stahlwerk eingeschlossenen Truppen sagte in einem Video, er führe Befehle des Oberkommandos aus, um Leben der Soldaten zu retten. Er ließ offen, was genau gemeint ist. Er sprach nicht davon, dass sich die von russischen Einheiten umzingelten Gruppen ergeben würden.

Busse fahren nicht in die Ukraine

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Montag mit, dass eine Feuerpause gelte und ein humanitärer Korridor geöffnet werde. Die ukrainischen Kämpfer sollten in der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Stadt Nowoasowsk im Osten der Ukraine medizinisch versorgt werden. Die Regierung in Kiew hatte stets gefordert, die Verletzten auf das von der Ukraine kontrollierte Gebiet oder in ein Drittland zu überstellen. Nach ukrainischen Angaben sollen sich in der Industriezone des Unternehmens Asowstal rund 1.000 Verteidiger Mariupols verschanzt haben. Hunderte von ihnen sollen verletzt sein.

Zivilisten getötet

In den umkämpften ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk kamen indes nach Behördenangaben mindestens 19 Zivilisten ums Leben. "Infolge des Beschusses von Sjewjerodonezk gab es mindestens zehn Tote", teilte der Militärgouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montag im Nachrichtendienst Telegram mit. Es sei aufgrund der Angriffe jedoch äußerst schwer, die Örtlichkeit zu überprüfen. Im benachbarten Donezker Gebiet wurden nach Angaben des Militärgouverneurs Pawlo Kyrylenko weitere neun Zivilisten getötet. Sechs weitere Menschen wurden verletzt.

Russland führt seit beinahe drei Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Vereinten Nationen haben dabei über 3.600 getötete Zivilisten erfasst, gehen aber von weitaus höheren Opferzahlen aus.

Während die russische Armee ihren Druck in den beiden östlichen Regionen Donezk und Luhansk verstärkte, befand sie sich weiter nördlich rund um die Millionenstadt Charkiw in der Defensive. Dort gelang ukrainischen Soldaten am Montag ein symbolischer Erfolg. Regierungsangaben erreichten sie nämlich östlich von Charkiw die Staatsgrenze. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es nicht. US-Angaben zufolge sind die ukrainischen Truppen in der Region bis auf drei oder vier Kilometer an die Grenze herangerückt.

Liveblog vomUkraine-Krieg

(APA/Reuters)

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