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Russland rückt im Donbass vor, Ukraine mit Gegenoffensive

Ukrainischer Vorstoß bei Charkiw
Ukrainischer Vorstoß bei Charkiw ©APA
Die Frontlinie im ostukrainischen Donbass hat sich am Sonntag zugunsten von Russland verschoben.

Das geht aus Angaben des ukrainischen Militärs hervor. Dafür meldeten ukrainische Truppen einen symbolträchtigen Erfolg bei ihrer Gegenoffensive im östlichen Gebiet Charkiw: Sie sind zumindest an einer Stelle bis zur russischen Grenze vorgestoßen.

Das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlichte ein Video mit Soldaten neben einem Grenzpfahl in den Nationalfarben Blau-Gelb.

Katastrophale Zustände im Stahlwerk

Im Donbass sind dagegen russische Kräfte an einigen Stellen vorgerückt Es wird zudem erwartet, dass Russland in Izium im Süden des Landes Streitkräfte zusammenzieht. Im umkämpften Asowstal-Werk wurden katastrophale Zustände geschildert.

Pro Person gebe es nur noch ein Glas Wasser am Tag, berichtete eine der Ehefrauen eines im Stahlwerk verbliebenen ukrainischen Kampfers in einem Interview, aus dem ukrainische Medien am Sonntag zitierten. Sie habe zuletzt vor einigen Stunden mit ihrem Mann telefonieren können, sagte die Frau. Sie und die anderen Ehefrauen forderten einmal mehr eine Evakuierung aller verschanzten Kämpfer - zuerst der Schwerverletzten unter ihnen. Deren Situation sei "schrecklich": Manchen fehlten Arme oder Beine, es gebe kaum noch Medikamente oder Betäubungsmittel.

Kaum Hoffnung auf Rettung

In dem Stahlwerk, das seit Wochen von Russen und prorussischen Separatisten umzingelt und beschossen wird, haben sich nach ukrainischen Angaben rund 1.000 Verteidiger von Mariupol verschanzt. Rund 600 sollen verletzt sein, hieß es zuletzt. Die ukrainische Armee ist weit von Mariupol entfernt und hat derzeit keine Chance, die weitgehend von den Russen eingenommene Stadt zu befreien. "Die Stimmung ist pessimistisch, weil es fast keine Hoffnung auf Rettung gibt", sagte die Frau eines Kämpfers in dem Interview. "Sie bereiten sich auf den letzten Kampf vor, weil sie nicht an eine diplomatische Lösung glauben."

Berichte über Phosphorbomben

Der Mariupoler Stadtratsabgeordnete Petro Andrjuschtschenko warf Russland am Sonntag vor, Asowstal mit Phosphorbomben beschossen haben.

Der Kommandant der Donezker Separatistenbrigade "Wostok", Alexander Chodakowski, und russische Kriegskorrespondenten wiederum berichteten von Angriffen mit Brandraketen vom Typ МЗ-21 (9М22С).

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(APA)

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