Die Armee sei landesweit zu Übungen ausgerückt, sagte der kommissarische Verteidigungsminister Igor Tenjuch am Montag in einem Fernsehinterview. Es sei volle Kampfbereitschaft angeordnet.
Russland baut Krim-Kontrolle aus
Zugleich betonte Tenjuch, die Regierung in Kiew setze auf Diplomatie. Die moskautreue Führung der Krim kritisierte die Übung als “Aggression”. Die Zugänge zu der strategisch wichtigen Halbinsel werden von Paramilitärs kontrolliert, bei denen es sich um russische Soldaten handeln soll.
Unterdessen haben russische Militäreinheiten am Montag ihre Kontrolle über die Krim ausgebaut. Knapp eine Woche vor dem geplanten Referendum über einen Beitritt der ukrainischen Halbinsel zu Russland besetzten die Soldaten ein Militärkrankenhaus und einen Raketenstützpunkt.
Krim rechnet mit Anschluss an Russland
Die selbst ernannte Führung der Krim rechnet bei dem umstrittenen Referendum mit hoher Wahlbeteiligung und einer großen Mehrheit für einen Anschluss an Russland. “Mehr als 80 Prozent der Einwohner der Krim sind für den Beitritt zu Russland”, behauptete der moskautreue Parlamentschef Wladimir Konstantinow am Montag.
Nach einem Beitritt zu Russland sollen auf der Halbinsel die bisherige ukrainische Währung Hrywnja (Griwna) und der russische Rubel zunächst bis zu einem halben Jahr gleichberechtigt genutzt werden dürfen, sagte Konstantinow.
Krim-Regierungschef Sergej Aksjonow kündigte an, alle Bürger dürften im Falle einer Vereinigung mit Russland frei über ihre Staatsbürgerschaft entscheiden. “Niemand wird gezwungen, seinen ukrainischen Pass abzugeben”, sagte Aksjonow. Als Amtssprachen seien aber nur noch Russisch und Krimtatarisch geplant. Ethnische Russen machen etwa 60 Prozent der Bevölkerung aus. Rund ein Viertel der gut zwei Millionen Einwohner sind Ukrainer, die muslimisch geprägten Tataren stellen etwa zwölf Prozent.
NATO mit Drei-Stufen-Plan
Angesichts der Krise will die NATO die Kooperation mit der Ukraine verstärken und ihre Zusammenarbeit mit Russland neu bewerten. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen beschrieb gegenüber der “Bild” ein dreistufiges Verfahren, wie das Bündnis auf die Situation auf der Krim reagieren will.
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