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Uhrmann siegt in Oberstdorf

Michael Uhrmann hat am Sonntag in Oberstdorf für den ersten deutschen Weltcup-Sieg im Skispringen seit drei Jahren gesorgt. Bester Österreicher war Thomas Morgenstern als Siebenter.

Nach dem 140,5-m-Satz im ersten Durchgang genügten Uhrmann 129 m zum Erfolg, 12,2 Punkte vor Tourneesieger Anders Jacobsen (NOR). Die Überraschung des Tages lieferte aber der Italiener Andrea Morassi, der mit 133 und 132 Metern den ersten italienischen Podestplatz im Weltcup seit über sieben Jahren erreichte. Bester Österreicher war Thomas Morgenstern als Siebenter, Gregor Schlierenzauer wurde 10.

Uhrmann hatte sich nach dem ersten Sprung klar vor Dmitrij Wassilijew in Führung gesetzt, im zweiten Durchgang ging er mit klarem Vorsprung auf den bis dahin führenden Jacobsen in die Spur.

Aus österreichischer Sicht gelang die erhoffte weitere Steigerung gegenüber dem Vortag nicht, im Gegenteil. Neben Morgenstern und Schlierenzauer (nach dem 1. Sprung ex aequo Siebente und für Podestplätze schon zu weit zurück) landeten noch Andreas Kofler (11.), Martin Koch (14.), Martin Höllwarth (19.) sowie Andreas Widhölzl (26.) in den Punkterängen, Mario Innauer (42.) musste diesmal im Finale zuschauen.

„Die Windbedingungen haben heute ein bisserl genagt an den Leuten. Es ist nervenaufreibend, wenn man weiß, dass man zu den Besten gehört und dann der Wind von allen Seiten bläst“, erklärte Cheftrainer Alexander Pointner. Im zweiten Durchgang hätten es seine Athleten etwas zu sehr mit der „Brechstange“ versucht.

Für Uhrmann war es erst der insgesamt zweite Weltcupsieg, doch für ihn und das gesamte deutsche Team war es nach einer dreijährigen Durststrecke eine Erlösung. „Bei mir ist der Knopf endgültig aufgegangen. Das ist Wahnsinn. Ich wusste, dass ich besser bin als die Ergebnisse im bisherigen Saisonverlauf, hätte aber nicht geglaubt, dass ich gewinnen kann“, jubelte Uhrmann nach seinem Coup. Vier Wochen vor den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Sapporo (22.2.-4.3.) könnte damit ein Ruck durch die DSV-Mannschaft gehen. Uhrmann hatte ja schon am Samstag Platz drei belegt. Und auf den folgenden Stationen bis zur WM stehen mit Titisee-Neustadt (2), Klingenthal und Willingen (2) ja noch fünf Springen auf deutschem Boden auf dem Programm.

„Uhrmann hat schon länger gute Ansätze gezeigt, seine zwei Stockerlplätze an diesem Wochenende waren verdient, ich gönne es ihm“, sagte Pointner, der mit seiner Mannschaft noch am Sonntag die Heimreise antrat. Schon am Donnerstag geht es zu einer einhalbwöchigen Reise nach Titisee-Neustadt. Mit welchem Team, wird sich erst am Dienstag entscheiden. „Wir haben am Sonntagvormittag körperliche Tests gemacht und warten die Ergebnisse ab.“

Vor allem die Werte der beiden Mannschafts-Olympiasieger Morgenstern und Martin Koch sollen genau angeschaut werden. Letzterer hat – wie der Cheftrainer erst jetzt verriet – nämlich wie Morgenstern ebenfalls eine (nicht ganz so intensive) Gürtelrose.

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