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Über Blickwinkel und Sichtweisen

Die Kollegen des Fotoclub Nenzing erhielten Einblick in die Gedanken des Künstlers.
Die Kollegen des Fotoclub Nenzing erhielten Einblick in die Gedanken des Künstlers. ©Elke Kager Meyer
Reinold Amann beschäftigt sich in seiner jüngsten Ausstellung mit „Ordnung und Chaos“
Reinold Amann

Der Künstler auf dem Weg mit seinen Nenzinger Fotoclub-Kollegen, das Ziel des Ausflugs an diesem Sonntag-Nachmittag ist das Palais Thurn&Taxis in Bregenz.

Bis zum 6. März ist im Künstlerhaus unter dem Titel „Zwischen Ordnung und Chaos“ die jüngste Ausstellung von Reinold Amann zu sehen. Und wer Glück hat, trifft den in der Walgau-Gemeinde Röns wohnhafte pensionierte Lehrer und aktive Künstler vor Ort an und lässt sich die Kunstwerke erklären. Es ist eine sehr vielfältige Ausstellung. Zwei Jahre lang hat sich Amann, der 1954 geboren wurde und sich seit über 40 Jahren mit der Fotografie beschäftigt, auf diese Ausstellung vorbereitet.

Reinold Amann ist übrigens auch vielfacher Buchautor, Mitglied der Berufsvereinigung Bildender Künstler Vorarlbergs und Mitglied bei Literatur Vorarlberg. Auf www.aphoto.at ist ein Überblick über sein vielfältiges Schaffen zu sehen. In der aktuellen Ausstellung geht es um Mathematik, um Physik, um Kunst, um Naturwissenschaften, um Religion und Fotografie und schließlich auch um Prosa. Beispiel Planetenbahnen: „Wenn ich die Sicht auf Dinge verändere, verändere ich auch die Wahrnehmung. Der Zeitfaktor verändert zusätzlich“, nimmt Reinold Amann auch Bezug zur Belichtungszeit des Fotoapparates, die das Ergebnis ebenfalls beeinflusst.

Hinterfragen verändert

„Zwischen Ordnung und Chaos“ soll aufzeigen, wie der Blickwinkel das klassische Weltbild neu ordnet. „Hätten beispielsweise Galileo Galilei und Albert Einstein die Welt nicht anders gesehen, als alle anderen, wären viele Erkenntnisse so nicht möglich gewesen“, erklärt Reinold Amann. „Auch die Quantenphysik wird die Welt, so wie wir sie heute wahrnehmen, radikal verändern.“ Die Ausstellung zeige sein ganz eigenes, momentanes Weltbild. „Hinter jeder Entdeckung steht wiederum eine neue Frage, der ich wiederum nachgehen möchte“, erklärt er am Beispiel von Seifenblasen, die fotografiert und vergrößert am Computer wieder neue Einblicke und damit auch Möglichkeiten der Darstellung aufzeigen.

Kinder-Küche-Kirche

„Ordnung ist das halbe Leben.“ Ein Satz den wohl viele von uns noch aus der eigenen Kindheit kennen. Eine Installation mit Barbie-Puppen und der über hundert Jahre alten Puppenküche, mit der schon Reinold Amanns Mutter spielte, passt auf den ersten Blick so gar nicht in die Reihe der Ausstellungs-Exponate. Steht Ordnung für den Halt im Leben und Chaos für Freiheit? Das Werk hinterfragt die Sichtweise auf die „Drei K´s: Kinder, Küche, Kirche“. Spannend schließlich auch die Ergebnisse von Langzeit-Aufnahmen von rotierenden Pendeln. Fazit: Ein Ausstellungsbesuch lohnt sich – nicht nur für die Kollegen des Fotoclubs.

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