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Über Altach liegt dicke Luft

Loacker Recycling plant die Erweiterung der Shredderanlage
Loacker Recycling plant die Erweiterung der Shredderanlage ©Michael Mäser
In der Kummenberggemeinde gibt es Unmut über die geplante Online-UVP Verhandlung über die Erweiterung bei Loacker Recycling.

Altach. Seit dem Frühjahr laufen die nächsten Diskussionen um die Erweiterungen der Shredder Anlage bei Loacker Recycling und dazu soll am 14. Dezember die Verhandlung für die Umweltverträglichkeitsprüfung stattfinden. 

Kein Druck und keine Notwendigkeit 

Im Mittelpunkt der aktuellen Ereignisse steht dabei der Umstand, dass die für Dezember anberaumte Verhandlung im UVP-Verfahren für die geplante Erweiterung der Shredderanlage der Firma Loacker Recycling nunmehr als Online-Verhandlung durchgeführt werden soll. Dabei war ursprünglich vorgesehen, das Verfahren in einer mündlichen Verhandlung in der Dornbirner Messehalle abzuhalten. Aufgrund der aktuellen Corona Situation wurde beschlossen diese Veranstaltung nun als Internet-Verhandlung durchzuführen. „Die Gemeinde Altach spricht sich klar gegen die Anberaumung einer mündlichen Internet-Verhandlung aus und hat bei der Behörde die Durchführung einer mündlichen Verhandlung mit physischer Anwesenheit zu einem späteren Zeitpunkt beantragt. Damit hätten alle Bürger der Gemeinde Altach, welche vom Projekt betroffen sein können, die angemessene Möglichkeit ihre Rechte im Verfahren zu wahren. Ich sehe auch absolut keinen Druck und keine Notwendigkeit diese Verhandlung so rasch durchzuwinken“, so Bürgermeister Markus Giesinger. Mittlerweile hat allerdings die zuständige Behörde trotz massiver Bedenken der Gemeinde Altach und der Bürgerinitiative entschieden, die Verhandlung im UVP-Verfahren als Videokonferenz abzuhalten. Laut Kundmachung können daran nicht nur Parteien teilnehmen, sondern auch Beteiligte – erforderlich ist nur eine Anmeldung unter uvp-abfallwirtschaft@vorarlberg.at bis 9. Dezember um 14 Uhr. 

Zweck der mündlichen Verhandlung wird unterlaufen

Der Altacher Bürgermeister sieht dabei vor allem den Nachteil, dass zahlreiche Bürger nicht über die technischen Möglichkeiten und Kenntnisse verfügen, an einer digitalen Verhandlung teilzunehmen. Damit sei auch eine vollumfängliche Information über das Projekt und insbesondere über die Stellungnahmen der bei gezogenen Sachverständigen mit dieser Art der Verhandlung schlicht nicht möglich. „Mit dieser Entscheidung nimmt man einer großen Anzahl an Anrainern die Möglichkeit, ihre berechtigten Bedenken und Sorgen einzubringen“, so Giesinger weiter. Bei einer digitalen Konferenz mit einer großen Anzahl an Teilnehmern ist die bei einer mündlichen Verhandlung geforderte und übliche Kommunikation schlicht unmöglich und der Zweck der mündlichen Verhandlung wird somit unterlaufen.

Altach will alle rechtlichen Schritte ausschöpfen 

Grund für die Umweltverträglichkeitsprüfung ist dabei die geplante Erweiterung der Shredder Anlage des Götzner Entsorgers. „Durch die bessere Auslastung des Shredders können wir dem gestiegenen und zukünftig weiter erhöhten Recyclingbedarf in der Region nachkommen“, rechnet Christoph Ortner, Leiter des Bereichs Umwelt, Sicherheit und Qualität bei Loacker Recycling, vor. Gegen diese geplante Erweiterung laufen aber vor allem die Nachbarn aus der Gemeinde Altach Sturm und klagen schon seit Jahren über die Geruchs- und Lärmbeeinträchtigungen die von der Schrott Zerkleinerungsanlage ausgehen. In weiterer Folge will das Götzner Unternehmen mit einem UVP Genehmigungsverfahren unter anderem auch die Betriebszeiten der Shredderanlage an die normalen Arbeitszeiten im Unternehmen anpassen und damit die Durchsatzleistung der Anlage von 43 Tonnen auf 63 Tonnen pro Stunde erhöhen. Altach werde nun aber auf jeden Fall alle rechtlichen Mittel im Verfahren ausschöpfen, klärt Bürgermeister Markus Giesinger abschließend auf. MIMA 

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