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Über 4.800 Gespräche bei Sektenstelle im Jahr 2022

Die Beratungsstelle für Sektenfragen führte 2022 über 4.800 Beratungsgespräche.
Die Beratungsstelle für Sektenfragen führte 2022 über 4.800 Beratungsgespräche. ©CanvaPro (Sujet)
Im Jahr 2022 führte die Bundesstelle für Sektenfragen insgesamt 4.826 Informations- und Beratungsgespräche mit 2.013 Personen.

Bei 431 Fällen war eine "umfassendere Beratung bzw. Begleitung" notwendig. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht der Sektenstelle hervor, der am Mittwoch vom Ministerrat zur Kenntnis genommen wurde.

Die Sektenstelle führte 2022 über 4.800 Beratungsgespräche

Die häufigsten Themen in den Informations- und Beratungsgesprächen waren laut dem Bericht Verschwörungstheorien und esoterische Angebote, die zum Teil kostenintensiv sowie gesundheitlich problematisch sind und zu Trennungen innerhalb der Familie und dem sozialen Umfeld führen können. Oftmalig wurden auch Fragen zu religiös-konservativen oder fernöstlichen Gemeinschaften erörtert.

Großes Thema bei Sektenstelle ist Corona und Krieg in der Ukraine

Großes Thema war laut dem Bericht neben der Coronapandemie der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. "Verschwörungserzählungen, die sich davor vor allem um Corona und die Impfungen drehten, reicherten sich mit einem neuen Thema an: Der Angriff Russlands sei gar nie passiert, sondern eine ukrainische Inszenierung", heißt es in einer Presseaussendung. Menschen, die zuvor coronabezogene Verschwörungstheorien geglaubt haben, würden meist auch die Verschwörungstheorien rund um die Ukraine für wahr halten, so der Bericht.

Verschwörungstheorien und Fake News erhielten Aufwind

"Verschwörungstheorien und Fake News haben durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine neu an Fahrtwind bekommen", sagte dazu die zuständige Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) in einem schriftlichen Statement. "Als Frauenministerin macht mir auch der Anstieg an frauenfeindlichem Content Sorgen. Daher ist es umso wichtiger, dass es seriöse Stellen wie die Bundesstelle für Sektenfragen gibt, die laufend wichtige Erkenntnisse über die wachsende Szene sammelt, dokumentiert und bewertet sowie auch Beratungen und Hilfestellungen für Betroffene und Hilfesuchende anbietet." Man nehme diese Entwicklungen "sehr ernst" und werde auch weiterhin mit allen zuständigen Stellen eng zusammenarbeiten, erklärte sie.

(APA/Red)

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