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"U-Bahn-Stars" feiern 2. Geburtstag: Längere Spielzeiten in Wiens Stationen geplant

Die Spielzeiten der Künstler soll in manchen Stationen ausgedehnt werden.
Die Spielzeiten der Künstler soll in manchen Stationen ausgedehnt werden. ©APA/Hans Punz
Bereits seit zwei Jahren sorgen die "U-Bahn-Stars" in Wien für gute Stimmung in den Stationen. Aufgrund der positiven Rückmeldungen, soll nun das Zeitfenster für Konzerte ausgedehnt werden.
U-Bahn-Stars feiern Geburtstag

Seit mittlerweile zwei Jahren sorgen die "U-Bahn-Stars" für Live-Musik in Wiener U-Bahn-Stationen. So manch einem Künstler gelang es mit den Auftritten, den Bekanntheitsgrad zu steigern oder sogar die erste CD beim Starproduzenten zu finanzieren. Da die Unterhaltung vom Publikum sehr positiv aufgenommen wird, soll das Zeitfenster für Konzerte nun an einigen Orten ausgedehnt werden.

86 "U-Bahn-Stars" sorgen für Live-Musik in Wien

"Ich freue mich, dass das Projekt so gut funktioniert", sagte die für die Wiener Linien zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Donnerstag bei einem Pressetermin am Westbahnhof, wo mit einigen der "U-Bahn-Stars" der zweite Geburtstag begangen wurde. Insgesamt beteiligen sich derzeit 86 Musiker - alleine oder als Band - an der Live-Bespielung in den ausgewählten U-Bahn-Stationen.

Zu hören sind sie am Westbahnhof, am Karlsplatz, am Praterstern, am Stephansplatz, bei der Neubaugasse und bei der Spittelau. Musiziert wird täglich von 15.00 bis 23.00 Uhr wobei heute ankündigt wurde, dass in Kürze die Konzerte bei den Stationen Spittelau, Stephansplatz, Neubaugasse und Westbahnhof schon um 13.30 Uhr starten sollen.

100 Künstler bewerben sich jährlich als "U-Bahn-Stars"

Das Interesse bei den "U-Bahn-Stars" mit dabei zu sein ist groß, aufgenommen wird aber nicht jeder. Es gibt ein Auswahlverfahren inklusive Casting. Pro Jahr würden sich mehr als 100 Künstler bewerben, neu dabei sind dann je nach Bedarf zehn bis maximal 15, hieß es auf APA-Nachfrage bei den Wiener Linien, die das Projekt abwickeln.

Für manch einen U-Bahn-Musiker diente das Projekt bereits als Sprungbrett zu mehr, wurde heute auch berichtet. So seien schon welche für Auftritte gebucht worden oder hätten Alben veröffentlicht. Die Sängerin "Twerdy" finanzierte sich beispielsweise mit den Auftritten ihre erste CD mit Grammy-Gewinner Matt Lawrence (u.a. Mumford & Sons, Lady Gaga, Adele). Laura Heily, sie ist auch bekannt aus der TV-Sendung "Kiddy Contest", tritt mittlerweile nicht nur in Wien, sondern auch in New York als Straßenkünstlerin auf.

Künstler schätzen Freiheiten als Straßenmusiker

Neu bei den "U-Bahn-Stars" mit dabei ist Philip Piller. Manch ein Musikfan kennt ihn vielleicht aus der TV-Show "The Voice of Germany". Er spielt E-Piano und hat sich auf Coverversionen von Pop-Liedern spezialisiert. Seit Februar spielt er in Öffi-Stationen. Was ihn dabei reizt? Es sei für ihn eine gute Gelegenheit, Straßenmusik zu machen, erzählte er der APA: "Ich bin vom Wetter unabhängig. Es ist egal ob es heiß ist oder ob es regnet. Außerdem sind immer Menschen da." Überdies findet schätzt er die Freiheiten als Straßenmusiker: "Ich kann ausprobieren, was ich will. Es gibt keine Erwartungshaltungen. Die Leute haben ja keine Tickets gekauft. Ich kann Dinge ausprobieren und schauen, wie sie bei den Menschen ankommen."

Schon länger bei den "U-Bahn-Stars" mit dabei ist hingegen Kim Tamara. In der Regel spielt sie drei Mal pro Woche in U-Bahn-Stationen. "Man weiß nie, was man erlebt, wen man kennenlernt", beschrieb sie ihren Anreiz mitzumachen. "Ich will die Leute mit meiner Musik erreichen und meine Geschichten durch meine Songs erzählen. Und wenn es einem Produzenten gefallen würde, wäre es auch cool."

Wiener-Linien-Geschäftsführer zeigt sich überaus zufrieden mit Musik-Projekt

Überaus zufrieden mit dem Musik-Projekt ist auch der "Hausherr", Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. Dieses gelte inzwischen als Vorzeigeprojekt für andere deutschsprachige Städte. "Unter anderem waren wir für die Hamburger Hochbahn, die Schweizer Bundesbahnen und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe Inspiration." Auch eine Projekt-Erweiterung in seinen Hallen stellte er in den Raum. Man werde schauen, ob man "andere Standorte, die brauchbar sind", auftreiben könne.

(APA/Red)

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