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Turnusärztekongress in Vorarlberg: Medizin hautnah

 Im Notfall müssen Wissen und Fähigkeiten sofort abrufbar sein. Beim 4. TÄK: Das passende Training!
 Im Notfall müssen Wissen und Fähigkeiten sofort abrufbar sein. Beim 4. TÄK: Das passende Training! ©Bernd Hofmeister/Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.
Rund 85 junge Ärztinnen und Ärzte kamen am Wochenende zum 4. Turnusärztekongress Vorarlberg ins LKH Feldkirch, um viele interessante Workshops und Sessions zu besuchen, die speziell auf ihre Ausbildungsbedürfnisse zugeschnitten waren.
Turnusärztekongress in Feldkirch

Gelernt und geübt wurde in Kleingruppen von und mit erfahrenen Experten. „Das große Interesse am Turnusärztekongress – es nehmen Jungmediziner aus ganz Österreich und dem benachbarten Ausland teil – freut mich ganz besonders, da dadurch der Erfahrungsaustausch breit und die Vernetzungsmöglichkeiten vielfältig sind“, betont Gesundheitslandesrat Dr. Christian Bernhard in seiner Eröffnungsrede.

Das umfangreiche Programm des 4. Turnusärztekongresses Vorarlberg zielte einmal mehr auf die Anforderungen der frisch gebackenen Ärzte ab und holte zur großen Freude aller auch 14 Ärzte aus ganz Österreich, der Schweiz, Deutschland, Serbien und Italien ins Land.

Deutschland, Finnland, Schottland, Schweiz oder doch Österreich?

Ein Highlight war die Podiumsdiskussion „Ausbildung von A bis Z – von Aberdeen übers Ländle bis nach Zürich: Wo lerne ich am meisten?“ im Zuge der Kongresseröffnung am Freitagabend. Als Einstieg berichteten zwei Ärztinnen und eine Arzt von ihren Ausbildungserfahrungen, die sie in Spitälern in Aberdeen, Helsinki, Immenstadt und Zürich gemacht haben. Im Anschluss daran wurde detailliert und teils hitzig über die Vor- und Nachteile des österreichischen Mediziner-Ausbildungssystems diskutiert. Organisatorisch ging es um den Wunsch der Nachschärfung der Inhalte in der Basisausbildung. Anerkennung und Wertschätzung seitens der Führungsebene sind der neuen Generation wichtiger denn je. Eines ist wohl überall gleich: Der Wissenserwerb hängt unweigerlich mit dem Interesse und Engagement vom Auszubildenden selbst zusammen. Teilweise würden sich die Jungmediziner wünschen, dass ihnen mehr zugetraut werden würde und dass sie mehr Verantwortung übernehmen können. Den sogenannten Ausbildungsbeirat, der in den Landeskrankenhäusern eingeführt werden wird, befanden alle ein gutes Konzept. Die Ausbildungssituation für Jungärzte in Vorarlberg wurde grundsätzlich sehr positiv hervorgehoben und Vorarlberg in vielerlei Hinsicht als Vorreiter bezeichnet. „Großteils wird neidisch auf Vorarlberg geblickt, weil es hierzulande für junge dynamische Köpfe leichter ist, Ideen einzubringen und umzusetzen – siehe am einmaligen Konzept Turnusärztekongress Vorarlberg“, schildert Dr. Michael Baier, Arzt in Ausbildung am LKH Bludenz und Mitglied im TÄK-Organisationsteam. Die Moderation der Diskussionsrunde übernahm Dr. Agnes Mühlgassner, Chefredakteurin der Österreichischen Ärztezeitung.

Von der Allgemeinmedizin bis zum Schwindel

Ist es der Kreislauf, ist es gutartiger Lagerungsschwindel, Migräne oder doch ein Schlaganfall? Damit ein Patient mit Symptom Schwindel bei jungen Medizinern keinen Drehwurm und Unsicherheit auslöst, erfuhren die teilnehmenden Ärzte in Ausbildung beim 4. TÄK praxisorientierte Zugänge zur Diagnostik und Therapie beim Leitsymptom Schwindel. Damit eine EKG-Linie nicht mehr so schnell ins Schwitzen bringt, wurden interaktiv verschiedene EKGs gemeinsam mit Experten analysiert. Wer sich für die Ausbildung zum Allgemeinmediziner interessierte, konnte im Zuge des Workshops „Allgemeinmedizin hautnah“ eine Stadt- und eine Landarztpraxis besuchen und sich ein Bild vom facettenreichen Beruf machen. Diese praktischen Inhalte und vieles mehr lockten die zahlreichen Turnusärzte aus ganz Österreich ins Schwerpunktkrankenhaus nach Vorarlberg.

TÄK – Gemeinschaftsprojekt aller Krankenhäuser Vorarlbergs

Der Turnusärztekongress Vorarlberg hat große Signalwirkung in Österreich und im benachbarten Ausland. Ins Leben gerufen wurde die großartige Eigeninitiative von Ärztinnen und Ärzten in Ausbildung 2014, heute ist die Veranstaltung mit rund 110 Besuchern jährlich ein voller Erfolg. „Besonders erfreulich am 4. TÄK Vorarlberg ist, dass die Turnusärztevertreter aus allen Krankenhäusern des Landes in die Organisation involviert sind. Das steigert die Qualität einmal mehr, weil sie vor Ort mit den Bedürfnissen der Turnusärzte bestens vertraut sind“, erklärt Dr. Patrick Clemens, Arzt an der Strahlenonkologie am LKH Feldkirch und TÄK-Gründer. Der 4. Turnusärztekongress Vorarlberg wurde mit großem Engagement und Geschick geplant und auf vielen unterschiedlichen Wegen wie z.B. Facebook, Website, ÖH Wien, Graz und Innsbruck, Bewerbung auf Jungärztemessen und Mund-zu-Mund-Propaganda an alle Turnusärzte in Österreich herangetragen. Das Rühren der Werbetrommel Land auf, Land ab hat auch diesmal wieder für reges Interesse gesorgt und lässt auf einen bunten TÄK 2018 am Akademischen Lehr- und Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch hoffen.

4. TÄK-Turnusärztekongress Vorarlberg – www.turnusaerztekongress.at – www.facebook.com/taekvorarlberg

Statements:

Dr. Christian Bernhard, Gesundheitslandesrat Vorarlberg:
„Der Turnusärztekongress ist eine einmalige Plattform im Rahmen des Ausbildungsprojektes der Vorarlberger Lehrkrankenhäuser für in Ausbildung stehende Ärztinnen und Ärzte zur Weiterbildung und zum Austausch. Es können Themenschwerpunkte aus dem Klinikalltag erörtert, Fragen geklärt, Verbesserungsvorschläge eingebracht und diskutiert werden. Das große Interesse, es nehmen Jungmediziner aus ganz Österreich und dem benachbarten Ausland teil, freut mich ganz besonders, da dadurch der Erfahrungsaustausch breit und die Vernetzungsmöglichkeiten vielfältig sind. Ich danke dem gesamten TÄK-Team um Sprecher Dr. Patrick Clemens für ihren Einsatz und ihr Engagement. Der diesjährige Kongress zeigte wieder eindrücklich, wie wichtig und wertvoll diese Veranstaltung für alle Beteiligten im Hinblick auf eine gute, konstruktive Zusammenarbeit ist und damit zu Arbeitsplatzzufriedenheit und Motivation beiträgt.“

Dr. Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft:
„Unsere Freude ist sehr groß, dass wir bereits zum 4. (!) Mal Tagungsort für den Vorarlberger Turnusärztekongress sein dürfen. Diese großartige Eigeninitiative von jungen und motivierten Ärzten für ihre Kollegen erfüllt uns mit Stolz: Mit dieser engagierten Medizinergeneration dürfen die Vorarlberger Landeskrankenhäuser auf positive Zukunft bauen. Besonders erfreulich ist es, dass durch den Vorarlberger Turnusärztekongress Ärzte in Ausbildung aus anderen Regionen ins Land kommen: Demnach handelt es sich um eine wichtige Vernetzungsplattform und auch um ein wesentliches Rekrutingsinstrument. Wir bedanken uns für das Engagement!“

Dr. Hermann Blaßnig, Kurie der angestellten Ärzte, Ärztekammer Vorarlberg
„Diese lobens- und unterstützenswerte Eigeninitiative der jungen Kolleginnen und Kollegen, die ein in Österreich einzigartiges Fortbildungsformat hervorgebracht hat, ist sehr zu begrüßen. Auch in ärztlichen Belangen wird unsere Zukunft von den nachfolgenden Generationen maßgebend mitgestaltet werden.“

Dr. Patrick Clemens, Facharzt für Strahlentherapie und Gründer des TÄK Vorarlberg:
„Mir war es als TÄK-Gründer damals sehr wichtig, mit dieser speziellen Fortbildungsplattform ein maßgeschneidertes Programm von Ärzten in Ausbildung für Ärzte in Ausbildung zu entwickeln. Der TÄK lebt von den kreativen Ideen des Organisationteams. Ich persönlich empfinde es als Riesenerfolg und großes Lob, wenn junge Leute eigens aus St. Pölten für unsere Workshops anreisen, weil das Angebot einmalig ist.“

Quelle: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H./Marosi-Kuster

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