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Trotz Förderkürzung des Landes: Vorarlberg bekommt erste Wildtierstation – privatgeführt

Verein kämpft seit 10 Jahren ehrenamtlich für Wildtiere in Not, Hartnäckigkeit und Ausdauer zahltensich aus.

Vorarlberg. Was lange wie ein unerreichbarer Traum schien, wird nun endlich Realität: Vorarlberg bekommt nun doch seine erste offizielle Wildtierstation – privat initiiert und geführt. Dass dieses Projekt trotz massiver Rückschläge verwirklicht werden kann, grenzt an ein kleines Wunder.

Ursprünglich hatte die Landesregierung eine finanzielle Förderung zugesagt, doch diese wurde um ganze 75 Prozent gekürzt. „Das war ein Schock. Es hat uns den Boden unter den Füßen weggezogen“, erzählt Katharina Feurstein, die Obfrau des engagierten Vereins, der sich seit über zehn Jahren ehrenamtlich um verletzte und verwaiste Wildtiere kümmert – bislang ausschließlich in privaten Räumlichkeiten.

Rückhalt aus der Bevölkerung
Aufgeben war trotzdem keine Option. „Wir wollten unsere Wildtiere einfach nicht im Stich lassen“, meinte Frau Feurstein. Die Welle der Solidarität aus der Bevölkerung war überwältigend: Nicht nur die vielen Leserbriefe in den Medien, auch jede Menge private E-Mails und WhatsApp-Nachrichten erreichten den Verein. „Die Menschen haben uns deutlich gezeigt, dass sie hinter unserem Projekt stehen“, so die Sprecherin. Die Tierärztekammer startete eine Unterschriftenaktion, welche von vielen Tierärztinnen und -ärzten unterschrieben an die Landesregierung ging. Die Vorarlberger Eulenhilfe wie auch BirdLife Vorarlberg legten eine offizielle Unterstützungserklärung bei.

Finanzierung aus eigener Kraft
Dank großem persönlichem Einsatz wurden private Spender aufgetrieben, und damit konnten die fehlenden Mittel aufgebracht werden – eine enorme Leistung. Der Start des Projekts ist damit gesichert: Im Oktober wird der erste Spatenstich für die neue Wildtierstation erfolgen. Geplant ist eine professionelle Einrichtung, die verletzten oder verwaisten Wildtieren aus ganz Vorarlberg eine Pflege ermöglicht – in fachgerechten, modernst eingerichteten Räumlichkeiten.

Spenden weiterhin notwendig
Trotz des Erfolgs bleibt der Verein dringend auf Unterstützung angewiesen. Für den Bau werden weiterhin Sachspenden von Firmen sowie handwerkliche Hilfe benötigt. Auch laufende Kosten müssen langfristig gedeckt werden. Ob es in Zukunft sogar eine zusätzliche Tierrettungsmöglichkeit geben wird, hängt stark von den verfügbaren Mitteln ab.

„Wir freuen uns unendlich, dass wir diesen lang gehegten Traum verwirklichen können“, sagt die Obfrau der Wildtierhilfe Vorarlberg. „Jetzt können wir den Wildtieren endlich das bieten, was jedem Tier in Not zusteht. Ein großer Schritt in Richtung Tier- und Artenschutz ist getan.“

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