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Trotz Corona: September wird zum Pop-Monat

Der Musikherbst kommt nur langsam in die Gänge.
Der Musikherbst kommt nur langsam in die Gänge. ©pixabay.com
Die Coronapandemie hat die Musikbranche hart getroffen: Jetzt im September erwacht die Szene langsam aus der Schockstarre und erste Events werden wieder ausgetragen.

Nicht nur entschieden sich viele Künstler in den Monaten des Lockdowns, geplante Albumveröffentlichungen zu verschieben, allen voran ist das Konzertgeschehen völlig zum Erliegen gekommen. Nach diversen online gestreamten Auftritten kommt nun schön langsam wieder Leben in die Szene, ein dichter Konzertherbst schaut aber definitiv anders aus.

Porgy & Bess in Wien als Vorreiter

Das hat einerseits mit den coronabedingten Einschränkungen zu tun, die klassische Stehplatzkonzerte mit Tausenden Besuchern verunmöglichen, andererseits mit Reiseeinschränkungen für internationale Künstler. Dennoch gibt es im September ein paar Termine, die anstehen: In Wien ist es allen voran der Jazzclub Porgy & Bess, der mit Konzerten lockt - darunter das kleine Festival "OnQ.20" (2.-3. September) mit in der Quarantäne entstandenen Kompositionen. Ein großer Name des Jazz gastiert auch im Wiener Konzerthaus, wo am 16. September Brad Mehldau in die Tasten greifen wird.

Der Musiktempel unweit des Stadtparks wird außerdem zum Schauplatz für den Auftritt einer der bekanntesten heimischen Popkünstlerinnen: Anja Plaschg alias Soap&Skin lässt am 9. September ihre schweren, von viel Melancholie durchzogenen Stücke erklingen. Wem das gefällt, der hat vielleicht auch ein Faible für Gravetemple: Die avantgardistische Metalformation um Szenegröße Stephen O'Malley ist am 13. September bei den Wiener Festwochen zu Gast und gibt ein Doppelkonzert mit dem Ensemble Modern, für das Bernhard Gander ein Werk verfasst hat. Auf Konzertstreams setzt unterdessen das Showcase-Festival Waves Vienna, das von 10. bis 12. September das WUK bespielt und die Gigs in den Hof des Veranstaltungszentrums überträgt.

Nena kommt nach Graz

Nach wie vor Fehlanzeige herrscht unterdessen bei Namen, die die großen Massen anziehen könnten. Kein Wunder, bleiben die großen Hallen des Landes doch weiterhin leer. Einzig die deutsche Popikone Nena versucht sich am 4. September in der Grazer Freiluftarena B gegen diesen Trend zu stemmen. Apropos Open-Air: Mit kleinen Gigs unter freiem Himmel wendet sich auch die Wiener Arena gegen die Krise, vorzugsweise von heimischen Punk- und Rockgruppen. Und die Indieformation Nada Surf ist im ehemaligen Schlachthof weiterhin für einen Auftritt in der großen Hallen angekündigt (15. September). Ob der tatsächlich stattfinden wird, muss sich wohl erst zeigen - wie so vieles in diesem Musikherbst, der vom Coronavirus weiterhin ordentlich zurecht gestutzt wird.

(APA/red)

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