AA

Tropenvirus in Europa: Wer sich jetzt schützen sollte

Neue Impfung empfohlen: Schutz vor Chikungunya
Neue Impfung empfohlen: Schutz vor Chikungunya ©CANVA
Die deutsche Stiko (Ständige Impfkommission) spricht sich erstmals für eine Impfung gegen das Chikungunya-Virus aus. Anlass ist ein bestätigter Fall in Frankreich, nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.

In Lipsheim und Fegersheim südlich von Straßburg wurde ein Mann positiv auf das tropische Virus getestet. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) mit.

Wer sich impfen lassen soll

Die Impfempfehlung richtet sich an Personen ab 12 Jahren, die in aktuelle Ausbruchsgebiete reisen. Auch Menschen mit längeren Aufenthalten oder häufigen Kurzreisen sollen sich schützen lassen – insbesondere Personen über 60 Jahre und Menschen mit Vorerkrankungen. Beschäftigte in Forschungseinrichtungen oder Laboren mit Kontakt zum Virus sind ebenfalls angesprochen.

Zwei Impfstoffe verfügbar

Zur Verfügung stehen zwei Präparate: der Totimpfstoff "Vimkunya" (ab 12 Jahren) und der Lebendimpfstoff "Ixchiq" (für Personen von 12 bis 59 Jahren). Letzterer ist für Schwangere, Stillende und immungeschwächte Menschen nicht geeignet. Beide Impfstoffe bieten nach nur einer Dosis Schutz.

Laut RKI sei derzeit unklar, ob eine Auffrischung notwendig ist. Die Schutzdauer wird auf mehrere Jahre geschätzt.

Erkrankung kann schwer verlaufen

Das Virus verursacht in der Regel hohes Fieber, Gelenkschmerzen und Hautausschläge. Schwere Verläufe betreffen vor allem ältere Menschen und chronisch Kranke. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Die Ansteckung erfolgt durch den Stich infizierter Mücken wie der asiatischen Tigermücke, die sich zunehmend auch in Europa verbreitet.

Eine Ausbreitung des Virus ausgehend vom aktuellen Fall in Frankreich wird laut Fachleuten jedoch als unwahrscheinlich eingestuft. Ziel der Impfempfehlung sei es, Infektionen zu vermeiden und die Krankheitslast zu senken.

Häufige Fragen zur Chikungunya-Impfung

Was ist Chikungunya und wie erfolgt die Ansteckung?

Das Chikungunya-Virus wird durch den Stich infizierter Stechmücken, etwa der Tigermücke, übertragen. Es verursacht Fieber, Gelenkschmerzen und Hautausschläge. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Wer sollte sich laut Stiko impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung für Reisende ab 12 Jahren in Ausbruchsgebiete. Besonders empfohlen wird der Schutz für über 60-Jährige, chronisch Kranke sowie Laborpersonal mit direktem Kontakt zum Virus.

Gibt es eine Gefahr für Österreich?

In Österreich wurden bisher keine autochthonen Chikungunya-Fälle registriert. Durch den Klimawandel breitet sich jedoch die Tigermücke auch hierzulande aus. Einzelschicksale nach Auslandsreisen sind auch in Österreich möglich.

Wo finde ich weiterführende Informationen?

Ausführliche Informationen bieten das Robert-Koch-Institut sowie das österreichische Gesundheitsministerium.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Gesundheit
  • Tropenvirus in Europa: Wer sich jetzt schützen sollte