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Traumrolle auch als Vater

©VN/ Roland Paulitsch
Götzis - Als Komponist und als Familienmensch schöpft Futscher viele Möglichkeiten aus.

„Es ist ein Unterschied, ob ich in Wien oder in Götzis meine Kinder beim Einkaufen dabei habe”, berichtet Gerald Futscher, der bekannte Vorarlberger Musiker und Komponist, von seinen Erfahrungen im Alltag. Abseits der Großstadt ist man der Meinung, dass ein Vater, der mit seinen Sprösslingen unterwegs ist, halt einmal spazieren geht. Futscher hat neben Instrumenten auch Philosophie studiert, die Musik aber dann als Beruf entdeckt, der nicht nur Spaß macht, sondern auch die Brötchen sichert und für ihn war es selbstverständlich, dass er sich im Haushalt und bei der Kinderbetreuung partnerschaftlich engagiert. Keines seiner Kinder hat ein Instrument lernen müssen, getan haben es alle. Gut, die kleine Paula ist erst zwei Jahre alt und schaut dem Papa, der bekanntermaßen einen unkonventionellen Umgang mit Instrumenten pflegt (sie auch mit allen möglichen Gerätschaften „behandelt”), meis­tens nur interessiert zu.

Große Poesie

Wie ein Kind lernt, kann er mit der Jüngsten gerade erfahren. Wie der Mensch Töne etc. speichert, hat für den Komponisten (dessen Bruder Chris­tian übrigens ein bekannter Schriftsteller geworden ist) besondere Bedeutung. Er geht auch davon aus, dass alle Musik im Unterbewusstsein eines Menschen vorhanden ist und durch äußere Einflüsse hervortritt, um niedergeschrieben zu werden. Wieso heutzutage – anders als vor Jahrhunderten – kaum zeitgenössische Musik gehört wird, bezieht er auf die begrenzte Aufnahmefähigkeit und -lust der Leute, die durch Berieselung abgestumpft sind. Überhaupt spricht Futscher gerne über zu sprengende Hör- und Ausdrucksmöglichkeiten im Musikbetrieb. Die „große Poesie”, die er in älteren Stimmen heraushört, finde zudem kaum Berücksichtigung. In der Oper „Paradiesseits” ist das anders. Und es geht in der Produktion, die er mit Martin Gruber verwirklicht, zudem um die Liebe zwischen älteren Menschen.

 

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