Transformationsprozess des heutigen Deutschlands

Kürzlich eröffnete der Verein Aller Art mit einem Vortrag des renommierten Universitätsprofessors für Zeitgeschichte, Rolf Steininger, das Diskurs direkt Programm für das Wintersemester 2015/2016. Im Mittelpunkt steht dieses Mal der Fall der Berliner Mauer 1989 und die damit verbundene Zeitenwende.
Schleichender Prozess
Den Auftakt zur Vortragsreihe machte niemand geringerer als Rolf Steininger. Der Zeithistoriker thematisierte in seinen Ausführungen die Situation Deutschlands vor dem Fall der Berliner Mauer. Steininger zeigte dabei auf, dass der Kollaps des DDR-Systems kein plötzlicher und überraschender Zusammenbruch war, sondern sich vielmehr als ein schrittweiser und schleichender Prozess gestaltete, der am Ende nicht mehr aufzuhalten war. Vom Machtwechsel der alten Sowjet-Elite zur neuen politischen Linie unter Gorbatschow über die Kanzlerschaft, des laut Steiningers „Machtmenschen“, Helmut Kohls bis hin zur Unfähigkeit des DDR-Regimes, sich den neuen politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen – all diese Faktoren spielten beim Transformationsprozess von 1989 eine tragende Rolle. Die Entwicklungen kulminierten schließlich in der Nacht vom 9. November 1989, als Günther Schabowski vor laufenden Kameras die sofortige Ausreiseerlaubnis für alle DDR-Bürger aussprach. Ein Missverständnis mit weitreichenden historischen Folgen. Der Rest ist Geschichte.
History repeating
Gerade in Anbetracht der gegenwärtigen politischen Entwicklungen waren Steiningers Ausführungen aufschlussreich. So zeigt doch gerade das Beispiel der Berliner Mauer und der Zerfall der Sowjet Union, dass Abgrenzung jeglicher Form keine adäquate Lösung zum Schutz vor Außen und zur Generierung von Macht darstellt. Wie so oft, sollte sich die Geschichte auch im gegenwärtigen Fall nicht unbedingt wiederholen müssen.
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